"Together – Unzertrennlich": Liebesleben als Bodyhorror

Eine Frau und ein gefesselter Mann blicken besorgt in die Kamera.
Michael Shanks verquerer Mix aus Grauslichkeiten, Romantik und Komödie

Von Gabriele Flossmann

Millie und Tim – gespielt von Alison Brie und Dave Franco, die tatsächlich ein Paar sind – ziehen in eine kleine Gemeinde. Mit ein Grund ist ein Heiratsantrag, den Millie auf einer Party an „ihren“ Tim richtet – und der sie abblitzen lässt, dass es zum Fremdschämen ist. Um sich abzulenken – oder um sich zu rächen? – wird Millie Lehrerin in einer kleinen, ländlichen Gemeinde an. 

Schnell wird klar: In dieser Beziehung hat Millie die Zügel in der Hand. Sie ist im Beruf erfolgreich, während sich Tim eher glücklos als Musiker versucht. Er besitzt kein Auto und ist daher mehr denn je auf sie angewiesen. Fast wirkt es so, als sei Tim ohne Millie überhaupt nicht lebensfähig. Franco verleiht seiner Rolle eine derartig unbeholfene Loser-Mentalität, dass man kaum versteht, was sie an ihm findet. 

Leben und Kleben

Bei einer Wanderung entdecken die Beiden eine finstere Höhle. An einer unterirdischen Quelle löschen sie ihren Durst. Nach einer gemeinsamen Nacht in sind Millies und Tims Beine auf seltsame Weise verklebt. In den folgenden Nächten zieht es die Körper der beiden mehr und mehr ineinander. Bis Klebestellen und Verschlingungen ihrer Glieder nicht mehr ohne Schneidwerkzeuge aufzulösen sind. 

Das Psycho-Thema der sexuellen Abhängigkeit wird zum Body-Horror. Nach dem Motto: Körperliche Anziehung ist keine Grundlage für eine funktionierende Beziehung. Auf diese „Erkenntnis“ setzt der Film eine arg konservativen Pointe. Schade.

Together – Unzertrennlich. AUS/USA 2025. 102 Min. Von Michael Shanks. Mit Alison Brie, Dave Franco.

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