Filmkritik zu "Love Hurts - Liebe tut weh": Makler muss sich der Vergangenheit stellen

Ke Hu Quan (re.) wird von seinem Vorleben eingeholt
Von Gabriele Flossmann
In der Action-Komödie spielt Ke Huy Quan einen sanftmütigen Makler mit dunkler Vergangenheit. Der Schauspieler ist nach seinem Comeback in „Everything Everywhere All at Once“ auf einer Erfolgswelle. In diesem Film wirkt er ein wenig wie ein Jackie-Chan-Nachahmer, zeigt sich aber spielfreudig: Als Kleinbürger, der dafür kämpft, nichts Besonderes, sondern einfach nur ein Makler sein zu dürfen, auch wenn das Biest von früher - er war Gangster - raus will.
Der charismatische Darsteller deutet in der Hauptrolle so viel Potential an, dass es umso mehr enttäuscht, wenn davon kaum etwas in die Handlung einfließt. Die tatsächliche Story, die immer wieder von Erzählungen verschiedener Figuren aus dem Off begleitet wird, in denen diese dem Publikum vermitteln wollen, was in ihnen vorgeht, ist bedeutend schlichter, als selbst die kurze Laufzeit von merklich weniger als eineinhalb Stunden (mit langsamem Abspann) vermuten lässt.
Inzwischen liebt Marvin – so der Name des Ex-Gangsters – seinen Job als Immobilienmakler und er hat sogar gerade erst einen Preis für seine Arbeit erhalten. Beliebt bei Kund- wie Nachbarschaft, würde niemand vermuten, dass er noch vor nicht allzu langer Zeit für seinen Bruder Alvin, genannt „Knuckles“, die Drecksarbeit erledigte. In Marvins neue Existenz flattert plötzlich eine Karte zum Valentinstag, die ihn in helle Panik versetzt. Sie stammt von Rose, einer Kollegin aus seiner Vergangenheit. Marvin versucht nach diesem Valentinstag verzweifelt, seine spießige Existenz zu bewahren, aber seine Vergangenheit holt ihn ein… Zwischen einigen Abstechern Richtung Romantik(?), ausgelöst durch die attraktive Rose, liefert der Film auch, wofür das Action-Zielpublikum eigentlich da ist. Störend sind bei den Box- und Kampfszenen die ständigen Beteuerungen, dass jeder, der Knuckles einmal bestohlen hat, sein Leben verwirkt hat – als ob das nicht sowieso ein Genrestandard wäre. So macht „Love Hurts“ in erster Linie dann Laune, wenn Fäuste und Füße sprechen.
INFO: USA 2025. 83 Min. Von Jonathan Eusebio. Mit Ke Hu Quan, Ariana DeBose.
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