Filmkritik zu "Funny Birds - Das Gelbe vom Ei": Streiten im Hühnerstall

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Drei Frauengenerationen mit seiner unterschiedlichen Lebensauffassungen auf einem Bauernhof.

Von Gabriele Flossmann

Drei Frauen, ein Bio-Hof und eine kiffende Großmutter stehen im Mittelpunkt dieses Films. Da ist einmal Charlie, die das Studium unterbricht und den Freund verlässt, um Laura, ihrer krebskranken Mutter, auf dem Bio-Hühnerhof in Virginia zu helfen. Die beiden Frauen haben unterschiedliche Lebensanschauungen und krachen dementsprechend oft aneinander. Dazu kommt die ungewohnte und harte körperliche Arbeit, die Charlie zu schaffen macht. Als auch noch ihre Großmutter Solange - Lauras exzentrische und radikal feministische Mutter - auf dem Hühnerhof auftaucht, übertönt das verbale Hickhack der drei Frauen beinahe das Geflügel-Gegacker.

Die Lage eskaliert, als dazu noch eine Vogelgrippe die Farm bedroht. Das Herzstück des Films sind die drei Hauptdarstellerinnen, die ihre Figuren mit Feingefühl und Ausdruckskraft verkörpern. Deneuve brilliert als exzentrische Französin, die einst Amerika den Rücken gekehrt hatte, als ihre Tochter noch ein Kind war. Ihre unerwartete Rückkehr in das Leben der Tochter und Enkelin bringt, verheilt scheinende seelische Wunden wieder zum Ausbruch. Es geht um das Zusammenleben der Generationen, die voneinander lernen, auch wenn sie vieles trennt. Zwar sind die Figuren etwas schablonenhaft geraten. Aber es macht Spaß, sie zu beobachten. Vor allem Catherine Deneuve, die als weintrinkende Klischee-Französin die Eier der Legehennen kontrolliert, sich nach getaner Arbeit einen Rotwein gönnt und mit dem Polizisten flirtet.

INFO: F/BL/GB 2024. 97 Min. Von Marco La Via, Hanna Ladoul. Mit Catherine Deneuve.

 

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