Filmkritik "Destination Wedding": Auf Anhieb unsympathisch

Winona Ryder und Keanu Reeves kommen sich näher.
"Matrix"-Star Keanu Reeves und Winona Ryder reden sich in ihrem neuen Film zusammen.

Eine von jenen romantischen Komödien, die Menschen jenseits der Midlife-Crisis gerne vorgaukeln, dass es zweite und dritte Chancen gibt, der Liebe des Lebens zu begegnen. Im Kino werden sie gerne mit Stars besetzt, die für ihr ursprüngliches Genre ein wenig zu reif geworden sind – wie in diesem Fall mit dem charismatischen Matrix-Action-Helden Keanu Reeves.

Er spielt einen Zyniker namens Frank, der zu einer Hochzeit in Südkalifornien eingeladen ist. Dort trifft er auf Lindsay, dargestellt von Winona Ryder. Er ist der Halbbruder des Bräutigams, sie seine ehemalige Verlobte.

Die beiden eher unfreiwilligen Hochzeitsgäste mögen einander auf Anhieb nicht – und verbringen doch die nächsten drei Tage zusammen. In Gesprächen über die Idioten auf dieser Hochzeit, über Menschen im Allgemeinen und das eigene Leben im Besonderen finden die beiden dann doch noch eine gemeinsame Ebene.

Und zunehmend fragt man sich: Haben auch diese beiden eine Chance auf gemeinsames Glück? Schließlich befinden wir uns ja im Kino! Obwohl der Film eher wie die Adaption eines Theaterstücks daherkommt, in dem sich zwei Menschen unterhalten, während um sie herum eine Hochzeits-Handlung stattfindet, für die sie sich absolut nicht interessieren. Passend dazu lässt der Regisseur die Kamera oft unbewegt und verzichtet auf Schnitte. Der Film steht und fällt also mit den beiden Hauptdarstellern und der guten Chemie, die sich zwischen ihnen entwickelt.

Ein wenig erinnert er an Linklaters „Before Sunrise“, wobei aber der Schlagabtausch in den Dialogen wesentlich zynischer ausfällt. Doch genau daraus bezieht der Film auch seinen Unterhaltungswert.

Gabriele Flossmann

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