Filmkritik zu "Ausgsting": Der Gangerl ist dann mal weg

Der alte Mann und sein Boot: Wolfgang „Gangerl“ Clemens.
Von Susanne Lintl
Nein, festnageln lässt sich der Gangerl, wie alle den Aussteiger Wolfgang Clemens nennen, nicht. Du willst mit mir auf mein Boot? – Na, ich weiß nicht, ob ich das will. Plötzlich ist der Gangerl weg und Regisseur Julian, der dem 80-jährigen Abenteurer ein filmisches Denkmal setzen will, steht ratlos in einem Hafen in Bali herum. Nach drei Tagen taucht der Gangerl wieder auf – er hat es sich überlegt, Julian darf doch an Bord.
Ein bayerischer Aussteiger, der sich um nichts pfeift und seit 40 Jahren mit seinem Boot die Weltmeere bereist, ist der schrullige Antiheld dieser Doku, die durch malerische Urwaldlandschaften und zu abgeschotteten Stämmen in Indonesien führt.
Suche nach Sinn
Gangerls Freiheitsdrang, seine Suche nach Sinn im Leben und seine Flüche in tiefstem Bayerisch machen diese von Konflikten geprägte Bootsreise unterhaltsam. „Ausgsting is ausgsting“: Zurückkehren wird dieser Mann nicht mehr.
INFO: D 2025. 94 Min. Von Julian Wittmann. Mit Wolfgang ,Gangerl’ Clemens.
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