Fettes Brot mit Saxofon, Humor und „My Way“ in Hochform

Drei Sänger performen auf einer Bühne mit Mikrofonen vor einem Stern aus Neonlicht.
Die Hamburger Rapper lieferten Freitagabend im Wiener Gasometer ein paar Überraschungen und beste Partystimmung.

Vor fünf Jahren kamen kamen noch 3200 Leute zum Konzert von Fettes Brot in den ausverkauften Wiener Gasometer. Auch die Show der „Lovestory“-Tour Freitagabend in der selben Halle war ausverkauft – allerdings bei gesperrtem Balkon. Aber die 2800 Besucher, die sich im Parkett drängelten, hatten mit den Hamburger Rappern den idealen Wochenausklang.


Ein Mann mit Hut sitzt an einem Tisch vor einem Hintergrund aus roten Zuckeräpfeln und spricht in ein Mikrofon.

Den Showbeginn bestritt König Boris 

Denn nach wie vor liefern König Boris, Dokter Renz und Björn Beton bei ihren Shows mit satirischen Raps, die Humor und Gesellschaftskritik verschmelzen, und einer musikalischen Bandbreite, mit der in der Rap-Szene sonst nur die Fantastischen Vier mithalten können, unwiderstehliche Partystimmung.


Ein Mann mit roter Kappe singt in ein Mikrofon auf einer Bühne.

Björn Beton

Unterstützt von einer vierköpfigen Band mit Vielinstrumentalisten, die Drums, Keyboards, Bass, Percussion, Saxofon und Gitarre spielen, legt das Trio gemäß dem Motto des jüngsten Albums „Lovestory“ mit „Ich liebe mich“ los und schiebt bald den größten Hit „Emanuela“ von 2005 nach.

Ein Sänger mit Sonnenbrille performt mit einem Mikrofon auf der Bühne.

Dokter Renz heißt bürgerlich Martin Vandreier

Aber Fettes Brot können es sich leisten, den so früh zu verschießen. Sie haben genug andere Hits im Köcher, wechseln von funkigen Songs wie „Geile Biester“ zu rasenden Zungenbrecher-Raps wie „KussKussKuss“ und veredeln „Jein“ mit jazzigen Saxofoneinlagen, bei der sich auch Dr. Renz an dieses Instrument wagt und gar nicht schlecht klingt.


Die Fantastischen Vier treten vor einem Hintergrund aus überdimensionalen Liebesäpfeln auf.

Dazwischen gibt es „Moderationen“, die eher ein verbales Geplänkel zwischen den Rappern sind, das zum Beispiel die Hitze im Gasometer und den Wunsch sich auszuziehen abhandelt und prompt mit einem auf die Bühne geworfenen Damenslip bedankt wird.


Die Band Schwule Mädchen tritt auf einer Bühne mit Neonlicht-Dekoration auf.

Zitate aus der Pop-Kultur, wie das auf Falcos „Jeanny“ aufgebaute „An Tagen wie diesen“ sind bei Fettes Brot ja ohnehin keine Seltenheit. Brillant wird das aber, als die Drei zu Beginn der zweiten Zugabe „May Way“ singen – mit einem deutschen Text, der die Rituale einer Show aufs Korn nimmt und damit den Hit „Nordisch By Nature“ ankündigt. Als der dann ertönt, kann keiner mehr still stehen und auch nach fast zwei Stunden Show hätte man gern noch mehr gehört.

Die Band Scooterbot Girls tritt auf einer Bühne mit Neonröhren im Hintergrund auf.

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