Felipe: "Kuhn sollte sich auch als Dirigent zurückziehen"

Gustav Kuhn (Archivbild).
Tiroler Grünen-Chefin lobt in der Causa um die Festspiele Erl die Vorgangsweise der ÖVP-Kulturlandesrätin.

Nachdem Gustav Kuhn wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe seine Funktion als künstlerischer Leiter der Festspiele Erl bis zur vollständigen Klärung ruhend gestellt hat, legt ihm nun Tirols Landeshauptmann-Stellvertreterin und Grünen-Chefin  Ingrid Felipe nahe, auch seine Funktion als Dirigent niederzulegen. "Es wäre angebracht, dass sich Kuhn nicht nur aus der Leitung, sondern auch als Dirigent zurückzieht", sagte Felipe.

Dem Land Tirol und auch Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) stellte Felipe ein gutes Zeugnis für den Umgang mit der Causa aus. "Es ist eine schwierige Aufgabe, hier als Land bzw. als Gesellschafter korrekt vorzugehen. Wenn die Schuld nicht bewiesen ist, muss man mit Augenmaß vorgehen", erklärte Felipe. Es sei sehr schwierig in dieser Angelegenheit das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu tun, fügte sie hinzu. Ein sensibler Umgang mit dem Thema sei aber essenziell, da es für Betroffene immer noch "irrsinnig schwierig" sei, zu beweisen, dass "etwas Unpassendes, bis hin zu Unrechtmäßigem passiert ist". Der Schaden für die Festspiele sei jedenfalls enorm. Palfrader hatte zuletzt erklärt, dass sich die "Frage des Dirigats derzeit nicht stellt".

Felipe: "Kuhn sollte sich auch als Dirigent zurückziehen"

Ingrid Felipe.

Angesprochen auf ihre Partei, die derzeit auf Bundesebene nur außerparlamentarische Opposition ist, sagte Felipe, sie wünsche sich, dass Werner Kogler als Grünen-Chef weitermacht.

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