Fantasy-Autor Terry Pratchett gestorben

GEVATTER TOD hat ihn geholt. Terry Pratchett. Der bekannte Fantasy-Autor starb im Alter von 66 Jahren in England, wie seine Tochter via Twitter bestätigte.

Bekannt wurde Pratchett vor allem mit seinen Scheibenwelt-Romanen, die sich weltweit mehr als 80 Millionen Mal verkauften. Die Geschichten spielen auf einem flachen Planeten (Discworld), der sich auf dem Rücken von vier gigantischen Elefanten durch das Weltall bewegt, die wiederum auf dem Rücken einer Riesenschildkröte stehen.

Pratchett war als Kind eine Leseratte und begann bereits im Alter von elf Jahren mit dem Schreiben von Fantasiegeschichten. Mit 13 Jahren veröffentlichte er sein erstes Werk, eine Kurzgeschichte. Nach der Schule wurde er zunächst Journalist bei einer Lokalzeitung, danach Pressesprecher eines Strombetriebes. Er schrieb weiter seine Scheibenwelt-Geschichten und als 1987 klar war, dass er von den Büchern leben konnte, gab er seinen Job auf. Bislang sind mehr als 30 Werke in dieser Reihe erschienen und Pratchetts Bücher erscheinen regelmäßig auf den Bestseller-Listen verschiedener Länder. 2008 wurde der Schriftsteller in Anerkennung außergewöhnlicher Leistungen für Großbritannien von Königin Elizabeth II. geadelt.

Pratchett war über 40 Jahren mit seiner Frau Lyn verheiratet. Das Ehepaar lebte in Wiltshire im Südwesten Englands, mit vielen Katzen und „verwöhnten Hühnern“. Die Hühner dürften in ihren Nestern einen natürlichen Tod sterben, und einen solchen Abgang wünsche er auch für sich selbst, sagte Pratchett einmal am Rande einer Jahreskonferenz der Organisation Alzheimer Research Trust in Bristol.

Denn Pratchett hatte Alzheimer. Er gab im Dezember 2007 bekannt, dass er an einer sehr seltenen Form der Gehirn- Erkrankung leidet. Seitdem setzt er sich für die Erforschung von Demenzerkrankungen ein. In der britischen Presse machte er deshalb als "Alzheimer-Krieger" Schlagzeilen. Dennoch fühlte er sich inmitten seiner Fans zu Hause. Sie erkannten ihn sofort an seinem schwarzen Filzhut und dem schwarzen Mantel. Fast so wie GEVATTER TOD, dem er 1987 einen Scheibenwelt-Roman widmete und der ihn nun holte.