Kinos erholten sich 2021 etwas, aber weit unter Vor-Pandemie-Niveau
Der europäische Kinosektor hat sich im Vorjahr trotz anhaltender Coronabeschränkungen etwas von den drastischen Rückgängen im Jahr 2020 erholen können. So wurden nach vorläufigen Schätzungen in der EU sowie Großbritannien 383,2 Mio. Eintrittskarten verkauft, was einem Plus von 28 Prozent entspricht, wie die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zu den Vor-Corona-Zahlen befindet man sich aber immer noch auf einem bescheidenen Niveau.
Denn die verkauften Kinotickets 2021 liegen um 61,9 Prozent unter den Zahlen von 2019, als in der EU und Großbritannien gemeinsam mehr als eine Mrd. Kinobesucher gezählt werden konnten. Die positive Entwicklung im Vorjahr ist zwar in gut zwei Drittel der Märkte zu erkennen, dennoch gibt es regionale Unterschiede. Allen voran das Vereinigte Königreich konnte einen sprunghaften Anstieg um 68,3 Prozent bzw. 30 Mio. Kinobesucher verzeichnen und landete damit 2021 bei 74 Mio. verkauften Kinotickets.
Österreich: Halbierung gegenüber 2019
Für Österreich gibt die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle im Vorjahr 5,2 Mio. verkaufte Kinotickets an, während es 2020 lediglich 3,9 Mio. waren. Allerdings konnte man 2019 noch 13,7 Mio. Kinokarten absetzen. Mit dem Zuwachs von 35,2 Prozent vom Jahr 2020 auf 2021 liegt man also leicht über dem europäischen Schnitt. Das Bruttoeinspielergebnis lag bei 52,7 Mio. Euro (2020: 34,7 Mio. Euro; 2019: 129,5 Mio. Euro). Der Marktanteil heimischer Filme lag mit 6,2 Prozent leicht über dem Vorjahr (5,2 Prozent) und deutlich über dem Jahr 2019 (2,8 Prozent).
In Deutschland war das Besucherplus wiederum deutlich moderater mit 10,4 Prozent bzw. insgesamt 42,1 Mio. verkauften Tickets (2020: 38,1 Mio.; 2019: 118,6 Mio.). Negative Entwicklungen mussten hingegen Länder wie Dänemark, Estland, Finnland, Italien oder die Niederlande verzeichnen. Zu den erfolgreichsten Filmen des vergangenen Jahres gehörten das jüngste James-Bond-Abenteuer "Keine Zeit zu sterben", "Spider-Man: No Way Home" sowie die Sci-Fi-Saga "Dune" und der Actionfilm "Fast & Furious 9".
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