Essl-Sammlung holt sich Unterstützer: "Nationale Aufgabe"
In der Auseinandersetzung um die Zukunft des Essl Museums in Klosterneuburg schart das Museum nun weitere Unterstützer für den Erhalt der Kunstsammlung um sich. Sowohl der deutsche Kunsthistoriker Dieter Ronte, von 1979 bis 1989 Direktor des Museums Moderner Kunst Wien, als auch das Leipziger Künstlerehepaar Neo Rauch und Rosa Loy nahmen am Montag in vom Museum ausgesendeten Statements Stellung.
Der Erhalt des Museums sei eine "nationale Aufgabe", erklärt Ronte, denn: "Nirgendwo ist die österreichische Kunstszene so international verankert wie in Klosterneuburg." Immerhin habe es sich in kurzer Zeit in die internationale Museumswelt eingereiht und sei eines der wenigen Museen Österreichs, die mit der Sammlung permanent mit internationalen Kuratoren arbeite und immer wieder neue ästhetische und inhaltliche Bezüge erarbeite. Für Ronte ist die Sammlung Essl ein "Ort der Erinnerung und des Gedächtnisses der Kultur des Landes seit 1945", das Gebäude einer der wichtigsten Museumsneubauten der Nachkriegszeit. "Das Essl Museum ist aus der museologischen Karte des Landes nicht mehr wegzudenken."
"Zutiefst beunruhigt"
"Zutiefst beunruhigt" äußern sich auch Neo Rauch und Rosa Loy: "Diese über viele Jahre mit so unermesslich emotionalem Aufwand erfolgte Zusammenführung von Kunstwerken sucht in Österreich, aber auch in Deutschland hinsichtlich Zahl und Qualität ihresgleichen, und es wäre eine unfassbare Wertminderung des österreichischen Kulturbestandes, ließe man eine Auflösung dieser Sammlung zu", argumentieren Rauch und Loy, heben "Konzentration von Emotionalität und Kompetenz" des Hauses hervor und hoffen auf Erhaltung des "Sammlungsbestands in jetziger Qualität".
Karlheinz Essl hat die Sammlung dem österreichischen Staat zum Kauf angeboten, um damit zur Rettung des bauMax-Konzerns beizutragen, was derzeit kontroversielle öffentliche Stellungnahmen hervorruft. Ein Runder Tisch mit Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) ist für Mittwoch (2.4.) angekündigt.
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