Erstes Werk aus Gurlitt-Schatz wird verkauft

Gemälde von zwei Reitern auf Pferden am Strand.
Max Liebermanns "Zwei Reiter am Strand" soll 750.000 Euro bringen

Das erste Bild aus Cornelius Gurlitts Sammlung wird am 24. Juni in London versteigert. "Zwei Reiter am Strand" von Max Liebermann soll bis zu 750.000 Euro bringen, teilte Sotheby's am Freitag mit.

Das Gemälde war am 13. Mai an die Erben zurückgegeben worden. Der New Yorker Anwalt David Toren hatte das Bild des Berliner Malers Liebermann (1847-1935) schon frühzeitig für sich und seinen Bruder zurückgefordert und im März 2014 die Bundesrepublik Deutschland und Bayern sogar wegen Kunstraubes durch die Nazis vor einem Gericht in Washington verklagt. Der heute in New York lebende Toren hatte nach Angaben seines Anwalts mit 14 Jahren aus Deutschland fliehen müssen.

Nun ist er 90 Jahre alt und blind, sagte Toren laut Aussendung. Er könne "das Bild nicht mehr so würdigen wie vor all diesen Jahren, als es in der Wohnung meines Onkels hing." Die Rückgabe sei für ihn von großer persönlicher Bedeutung; jetzt aber könne das Bild "in eine neue Phase seiner Geschichte" eintreten, da Toren und die weiteren Erben sich für einen Verkauf entschieden haben.

Museumsminus

Die Annahme des Gurlitt-Erbes hat dem Kunstmuseum Bern rote Zahlen in der Bilanz für 2014 beschert. Statt eines Gewinns aus dem ordentlichen Betrieb von rund 300.000 Franken (288.000 Euro) weist das Museum ein Defizit von rund 530.000 Franken aus. Für umfangreiche juristische und kunsthistorische Abklärungen rund ums Gurlitt-Erbe hat das Museum im vergangenen Jahr nämlich rund 830.000 Franken ausgegeben.

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