Der unerotische Charme von Porno-Sets
The Armory" ist eigentlich ein historisches Gebäude in San Francisco. Gebaut zwischen 1912 und 1914 diente es bis in die 20er-Jahre als Arsenal für die Nationalgarde und avancierte anschließend zum "Madison Square Garden of the West" - einer Sportstätte. Ab 1976 stand es dreißig Jahre lang leer, bis es sich 2006 die Pornoproduktionsfirma Kink.com für kolportierte 14,5 Millionen Dollar unter den Nagel riss und seither als Studio verwendet.
Die in San Francisco lebende Fotografin Elizabeth Moran war "fasziniert von der Geschichte des Gebäudes und seiner jetzigen Nutzung. Wie sich Räume über Nacht verwandeln, die alten Geister aber dennoch spürbar sind", schreibt sie im Mail-Interview mit dem KURIER. Die Darsteller in den Filmen haben sie dabei nie interessiert und "ich war auch nie während den Dreharbeiten dabei", führt die 1984 in Houston geborene Fotografin weiter aus. Inspirieren ließ sie sich von Larry Sultan, der für seine Serie " The Valley" 2003 Sets für Schmuddelfilme dokumentierte - allerdings konzentriere er sich dabei auf Sets, die von Privatpersonen zur Verfügung gestellt wurden. "
Fotos der Serie "The Armory"
Den Unterschied zwischen den beiden Ideen schreibt Moran: "Im Gegensatz zu Sultans Drehorten, die er in den Vorstädten fand, befindet sich 'The Armory' mitten in der Stadt. Ich wollte zeigen, wie lebendig dieser Raum eigentlich ist und wie er von den Zusehern durch das Projizieren ihrer Vorstellungen auf den Raum weiter zum Leben erweckt wird."
"The Armory" ist der zweite Teil einer umfassenderen Serie, die Moran "Work Space" nennt. Im ersten Teil, "For Christopher Fife", dokumentierte sie die Verwandlung einer Werbeagentur während der Wirtschaftskrise. Im dritten Teil, "Church Lab", sind es zwei Labore, die sich mit Gentechnik beschäftigen.
Zur Person: Elizabeth Moran
Die 1984 in Houston, Texas, geborene Fotografin studierte an der New York University’s Tisch School of the Arts und am California College of the Arts in San Francisco. Sie stellte bereits in Houston, Berlin, Tokyo, New York und San Francisco aus. Fotos von ihr erschienen unter anderem in renommierten Magazinen wie Wired, Paper Journal und dem New York Magazin.
Link: www.elizabethmoran.com
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