Eli Preiss: Mit luziden Träumen und Song für die Mama zum Erfolg

Eli Preiss: Mit luziden Träumen und Song für die Mama zum Erfolg
Die Wiener Hip-Hop-Künstlerin mischt mit Hits wie „Danke Mami“ und „Nimmasatt“ die Deutschrap-Szene auf

Zehn Mal hat die Mama von Eli Preiss gefordert, dass die Tochter ihr den Song „Danke Mami“ wieder von vorne vorspielt, nachdem die 22-Jährige ihn ihr vorgestellt hatte. „Eigentlich hab ich ihn nur als Geburtstagsgeschenk aufgenommen“, erzählt Preiss im KURIER-Interview. „Ich wollte das gar nicht veröffentlichen. Aber dann hab ich gemerkt, dass das viele toll finden.“

Der Hip-Hop-Track wurde diesen Sommer zum Durchbruch für die als Elisabeth Preiss geborenen Musikerin. Darin bedankt sie sich bei der Mutter für das Talent und alles, was die Mama ihr sonst noch mitgegeben hat.

Schon als Kind hatte Preiss ein enges Verhältnis zur Mutter, die ihren österreichischen Vater auf Zypern kennenlernte und bald mit ihm nach Österreich kam.

„Meine Mama konnte zwar Deutsch, aber nicht auf dem Level der Amtssprache“, erinnert sie sich. „Dadurch musste ich Sachen wie Finanzbriefe für sie übersetzen und wurde in der Schule immer als ‚anders’ gesehen. Da hab ich mich ins Musikmachen zurückgezogen. Das war auch das Einzige, was mich so gefesselt hat, dass ich mich lange darauf konzentrieren konnte. Ich habe nämlich ADHS.“

Der erste Song, den Preiss mit elf Jahren schrieb, hieß deshalb „I’m Alone In This World“. Obwohl Preiss heute immer noch all ihre Gefühle in die Songs packt, sind die jetzt weniger düster. Und in deutscher Sprache.

Eli Preiss: Mit luziden Träumen und Song für die Mama zum Erfolg

Darauf kam sie auf Umwegen. Sie war beim Kiddy Contest, in  einer Indie-Rockband, spielte in Musicals und musste „erst rausfinden, was ich nicht  möchte“. Abgeschlossen war der Prozess, als Preiss im April ihr Album „F.E.L.T.“ rausbrachte. 


Der Titel steht für „Fragmente eines luziden Traums“. „Ich habe häufig Albträume und durch das luzide Träumen, kann ich die besser steuern. Gerade letzte Nacht hatte ich wieder   so einen Traum: Ich war in meinem Bett, und alles  wirkte  total real. Ich fühlte mich wach, wusste aber, dass ich träume. Das ist spannend, aber auch beängstigend. Ich will da  trotzdem  tiefer reingehen, weil ich gehört habe, dass man dabei    auch Fertigkeiten für das reale Leben erlernen kann.“

Im Titelsong ihrer neuen EP „Wie Ich Bleib“ propagiert Preiss, dass sie  jetzt ihren Stil gefunden hat: „Ich hatte viele Phasen, wo ich nicht so war, wie ich hätte bleiben wollen. In dem Song sage ich, dass ich, auch  wenn die Karriere jetzt ins Rollen kommt, meine Werte nicht verlieren will. Und die sind, dass das Ego stirbt, ich bodenständig bleibe und mich um meine Familie kümmere. Und ich will  Botschaften vermitteln und damit vielleicht ein bisschen etwas verändern.“

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