Jubel für Nina Stemme, Buhs für die Inszenierung

Die Elektra, Nina Stemme, wurde vom Premierenpublikum gefeiert, auch für die anderen Sänger gab es viel Applaus. Die Reaktion auf das Dirigat von Mikko Franck war durchwachsen. Beim Regisseur der Neuinszenierung von Richard Straussens "Elektra" fiel das Publikumsvotum jedoch relativ klar aus: Uwe Eric Laufenberg wurde mit vielen Buhs konfrontiert.
Seine Inszenierung spielt im Keller, ein Paternoster fährt auf und, die Kostüme lassen darauf schließen, dass er die Geschichte in der NS-Zeit ansiedelt. Zwischen den Protagonisten tut sich aber allzu wenig. Eine derart statische, uninspierende und das Finale verblödelnde Regie sieht man nicht alle Tage.
Der finnische Dirigent Mikko Franck am Pult des Staatsopernorchesters agiert recht vordergründig und plakativ, oft wird es zu laut, klanglich gäbe es noch Möglichkeiten nach oben.
Nina Stemme jedoch brilliert als Elektra. Die lyrischen Passagen singt sie traumhaft schön, für die dramatischen hat sie genügend Kraft. Die Klytämnestra von Anna Larsson ist bedingt interessant. Ricarda Merbeth, die eingesprungene Chrysothemis, hielt sich tapfer, Falk Struckmann orgelt den Orest gewohnt mächtig.
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