"Eine sehr lustvolle Musikreise um die Welt"

Ein Mann mit Hut denkt nach, den Finger an die Schläfe gelegt.
Wolfgang Muthspiels "Vienna, World".

Er sieht es als Privileg, als Künstler immer das machen zu können, was ihm Spaß macht. Und das ist für seine Zuhörer meist mit einer Überraschung verbunden: Wie bei Wolfgang Muthspiels neuem Projekt "Vienna, World", das der Gitarrist und Sänger morgen im Wiener Porgy & Bess live vorstellen wird.

Seine erste Singer-Songwriter-CD "Vienna, Naked" 2012 war ein Selbstversuch . Sein Debüt als Sänger eigener Lieder. Dafür hat er sich abwechslungsreiche Lieder auf den Leib getextet und geschrieben – öfters folkig, dann wiederum mit klassisch-romantischer Fingerfertigkeit als perfekt inszenierte Kunstlieder, mitunter auch rockig auf der E-Gitarre.

Kontrastprogramm

Das Nachfolger-Album jetzt ist das Ergebnis einer knapp einjährigen "lustvollen musikalischen Weltreise" und ein farbiger Kontrast.

"Das war für mich eine völlig neue Erfahrung. Ich wollte mich bei diesem zweiten Song-Projekt, das mich mehr als ein Jahr in Anspruch genommen hat und sehr aufwendig war, mit vielen verschiedenen musikalischen Dialekten und Farben umgeben", so Muthspiel.

Daher begann der Trip in Schweden bei den Brüdern Sven und Per Lindvall und führte nach Rio in die Heimat des Gitarristen Alegre Correa, den Muthspiel "wegen seiner außergewöhnlichen Rhythmik" schätzt.

Von der Heimat des Tango Argentinien, wo er den Jazz-Pianisten Guillermo Klein noch vom Studium am Berkley College in Boston kennt, ging die Reise weiter nach New York und endete schließlich in Wien.

Weder Jazz noch Pop

Heraus kam beim Suchen und Finden neuer Songs Balladeskes, vom Blues oder klassischen Pop Inspiriertes, überdies mit Anleihen bei Folk, Kammermusik, Rock und Jazz. Und gemeinsam mit der amerikanischen Folk-Sängerin Becca Stevens weht bei "Angel Envy" und "And Then" ein Hauch von Melancholie durch den Raum.

"Austria" umspielt zudem die Geige von Benjamin Schmid und das Cello Florian Eggners. "Ich wollte in der Wiener Band zwei klassische Musiker, weil das unsere Tradition ist", so Muthspiel. "Und ich habe mir natürlich solche ausgesucht, die sowohl mit einem Beat als auch mit Schubert können."

Wo die 13 Songs wirklich stilistisch einzuordnen sind, wen kümmert’s? Auch Muthspiel nicht: "Es ist weder Jazz noch Pop, auch nicht Singer-Songwriting." Er erlaubt sich den Luxus, sich in keine bestimmte Schublade stecken zu lassen. Und was zählt wirklich? "Die Lust auf eine gewisse Musik, mit der ich etwas Spannendes machen möchte."

www.viennaworld.net
www.materialrecords.com

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