Ein Vorname, der Programm geworden ist: "Hosea"

Sein Vorname ist (Kabarett-)Programm geworden. „Hosea“ nennt Hosea Ratschiller sein achtes Solo. So selbstverliebt das klingen mag, so selbstironisch gestaltet sich der Abend im Kabarett Niedermair. Ratschiller, bekannt aus „Pratersterne“ (ORF1) und als FM4-Ombudsmann, geht von der Grundannahme aus, sein Vorname sei ziemlich einzigartig.
Das führt zu Miniaturen, bei denen es einem auch kalt über den Rücken läuft. Der Pfarrer in Kärnten, wo Ratschiller aufwuchs, sei so antisemitisch gewesen, dass er im Taufschein nicht den hebräischen Prophetennamen eintragen ließ, sondern "Andreas".
Meistens geht es aber ums Zugfahren mit der Familie nach Kärnten. Die Kinder bröseln dabei immer das Business-Abteil voll, auch wenn gar kein zerbröselfähiges Material mitgeführt wird. Wie das geht? „Vielleicht bröselt das einfach aus ihren Ohren.“
Klassenkampf im Zug
Aufmerksame Leser haben bei „Business-Abteil“ aufgemerkt. Hier – und auch in anderen Momenten – kommt der klassenkämpferische Ratschiller zum Vorschein: Lieber ein paar Reiche mit den lärmenden Kindern belästigen als die arbeitende Klasse.
Die munteren Alltagsbeobachtungen führen öfter ins Politische. Etwa, wenn sich eine Covid-Erkrankung zur ultimativen Peinlichkeit steigert. Kleiner Spoiler: Es hat mit einem weiteren Mann aus Spittal an der Drau und Entwurmungsmitteln zu tun.
Selbst wenn er (viel zu wenige) Ungeheuerlichkeiten ausspricht, behält Ratschiller sein breitestes Schwiegersöhnchen-Lächeln bei. Vielleicht braucht es das genau jetzt.
Kommentare