Ein Van Gogh in der Ikea-Tasche: Gestohlenes Gemälde wieder aufgetaucht
Dreieinhalb Jahre nach dem Diebstahl eines wertvollen Gemäldes von Vincent van Gogh ist das Kunstwerk in den Niederlanden wieder aufgetaucht. Der als "Indiana Jones der Kunstwelt" bekannte Detektiv Arthur Brand habe das Ölgemälde "Der Pfarrgarten von Nuenen im Frühjahr" in Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlern gerettet, teilte die niederländische Polizei am Dienstag mit. "Es ist garantiert das echte Bild, daran besteht kein Zweifel", sagte ein Polizeisprecher der AFP.
Das Gemälde wurde Brand nach eigenen Angaben am Montag in einem blauen Ikea-Sack übergeben. Es sei "einer der größten Momente meines Lebens" gewesen, sagte der Detektiv AFP. Auf einem von ihm veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Brand das in Luftpolsterfolie und einen Kissenbezug gehüllte Kunstwerk auspackt und ihm der Atem wegbleibt, als er sieht, was es ist. Wer ihm den Sack mit dem Kunstwerk übergab, blieb unklar.
Van Goghs Gemälde war im März 2020 aus dem Singer-Laren-Museum in Laren im Zentrum der Niederlande gestohlen worden, als das Museum wegen der Corona-Pandemie geschlossen war. Der Wert des Bildes, das van Gogh 1884 während eines Aufenthalts im Haus seines Vaters gemalt hatte, wird niederländischen Medienberichten zufolge auf bis zu sechs Millionen Euro (6,6 Millionen Dollar) geschätzt. Gemälde des niederländischen Künstlers erzielen regelmäßig Millionenpreise und sind entsprechend bei Kunstdieben beliebt.
Das Werk stammt aus einer relativ frühen Phase von Van Goghs Karriere, bevor der Künstler mit seinen charakteristischen post-impressionistischen Gemälden wie den "Sonnenblumen" und seinen lebhaften Selbstporträts begann.
Der Dieb des Bildes wurde mit Hilfe von DNA-Spuren ermittelt. Im September 2021 wurde der damals 59-Jährige zu acht Jahren Haft verurteilt. Das Werk von Van Gogh aber blieb verschwunden. Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann in einer separaten Tat zudem ein Bild des niederländischen Barock-Malers Frans Hals gestohlen.
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