Ein neuer Baustein für die kunstsinnige Grundversorgung

++ ARCHIVBILD ++ VENUS VON WILLENDORF
Das neue Überblickswerk "Kunst in Österreich" spannt einen Bogen von der Urzeit in die Gegenwart - und ist dabei heutig

„Jede Generation erzählt die (Kunst-)Geschichte neu und interpretiert sie durch den Filter der eigenen Gegenwart und Interessen“, schreibt Natalie Lettner in der Einleitung des Bandes „Kunst in Österreich – von der Venus von Willendorf bis Maria Lassnig“.

Zu Letzterer hat die Kulturwissenschafterin 2017 eine famose Biografie veröffentlicht. Der nun vorliegende Band liest sich mit derselben Leichtigkeit, auch wenn das Unterfangen umfassender ist: Von frühesten Kulturzeugnissen bis in die Gegenwart will Lettner einen Überblick für den Kulturraum Österreichs geben, wobei es oft zu klären gilt, wann von „Kunst“ gesprochen werden kann und wo die Grenzen Österreichs zu ziehen sind.

Ein neuer Baustein für die kunstsinnige Grundversorgung

Der Autorin gelingt das, indem sie die Perspektive des Hier und Jetzt mit Überzeugung einnimmt („Gute Kunst ist mehr als Message Control“, heißt es an einer Stelle) und Kunstgeschichte entlang gewisser Medien (etwa mittelalterlicher Buchkunst, gotischer Flügelaltäre oder barocker und moderner Gesamtkunstwerke) ordnet.

In einem Umfeld, in dem der Kanon dessen, was „man“ unbedingt kennen muss, ohnehin bröselt, gelingt es so, Spuren zu legen und deutlich zu machen, dass Kunst Dialoge mit der Vergangenheit, aber auch miteinander ermöglichen kann. Ein Buch, das immer wieder zur Hand genommen werden will.

Kommentare