Ein Mann, drei Worte: "I’ll be back"

In seiner Glanzzeit hatten Hollywood-Insider seine Wortspenden in " Arnolds" gemessen. Ein "Arnold" = eine halbe Dialogzeile. Wie: "I’ll be back!" Nun hat sich Schwarzenegger selbst beim "Arnold" genommen und feiert – ein Mann, ein Wort! – nach zwölfjähriger Pause ein Comeback als " Terminator".
Vieles in "Terminator 5: Genisys" dreht sich darum, dass er in die Jahre gekommen und seine Gangart langsamer geworden ist, und als Zuschauer ertappt man sich öfters beim Versuch, den Stuntman zu erkennen, der statt Schwarzenegger die Actionszenen erledigt. Das ist aber nicht das Problem des Films, sondern der Zeitreise-Plot, mit dem die Drehbuchautoren das Alter des Terminators glaubwürdig machen wollen.
Am 9. Juli 2015 startet " Terminator 5: Genisys" in den österreichischen Kinos. Zur Europa-Premiere ist Arnold Schwarzenegger – gemeinsam mit Regisseur Alan Taylor und "Game of Thrones" -Star Emilia Clarke – nach Berlin gekommen und hat sich der internationalen Presse zum Interview gestellt. (Alle Interviews wurden auf Schwarzeneggers Wunsch auf Englisch geführt.)
War es schwierig für Sie, nach acht Jahren wieder in die Rolle des Terminators zu schlüpfen, oder war das eher ein gemütlicher Sonntagsspaziergang?

Denken Sie, dass uns in der Zukunft Maschinen dominieren werden, so wie es im Film gezeigt wird?
Das tun sie sowieso schon. Aber sie haben – wie alles – gute und schlechte Seiten. Die gute ist: Wir haben durch die neuen Technologien auch Vorteile. Wir können viel besser kommunizieren – egal wo wir gerade sind. Wir können einander via Skype jederzeit sehen oder uns über soziale Medien austauschen. Als Gouverneur habe ich ein Gesetz verabschiedet, das die Verwaltung aller medizinischer Diagnosen und Rezepte via Computer geregelt hat. Damit haben wir wahrscheinlich Tausenden Menschen – allein in Kalifornien – das Leben gerettet, weil ja die meisten Patienten die Beipackzettel nur schlampig lesen, oder die Ärzte etwas verschreiben, was keiner lesen kann. Wir können auch unsere Bankangelegenheiten im Internet erledigen, aber wir müssen aufpassen, dass all diese Errungenschaften nicht missbraucht werden – und davon handelt auch der neue " Terminator"-Film.
Haben Sie das Filmen vermisst, als Sie Gouverneur waren, und vermissen Sie jetzt die Politik?
Als Politiker steht man sowieso dauernd vor der Kamera. In Pressekonferenzen oder bei Interviews – man ist ständig von Reportern umgeben. In dieser Zeit habe ich es nicht vermisst, andere Rollen zu spielen, dazu war ich zu beschäftigt mit meiner eigenen Rolle.
Können Sie sich vorstellen, wieder in die Politik zu gehen?
Die einzige politische Position, die mich noch interessieren würde, ist für mich nicht verfügbar.
Die Präsidentschaft?
Ich kann nicht Präsident werden, weil ich nicht in den Vereinigten Staaten geboren bin. Und eine typische Polit-Karriere hat mich nie interessiert: Vom Gouverneursposten in den Senat, vom Senat in den Kongress und dann vielleicht irgendwo Bürgermeister. Ich habe Politiker erlebt, die einmal Senatoren waren und sich dann – vom Bürgermeister bis zum Stadtrat – für alles beworben haben. Egal, wie klein die Position war, Hauptsache irgendeine Position. Und das ist der Unterschied zu mir – ich kann auch etwas anderes machen.
Was war für Sie die spannendste Zeit: als Bodybuilder, als Schauspieler oder als Politiker?
Am spannendsten war für mich die Zeit als Politiker. Für mich ist Politik Dienst an der Öffentlichkeit, aber das sehen nicht alle so. Es gibt genügend Politiker, die nur an den eigenen Profit denken. Ein guter Politiker sollte auch eine Persönlichkeit sein, die zwei oder mehr Parteien einer Regierung zusammenbringt, um gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Das habe ich im Laufe meiner politischen Karriere immer wieder versucht.
Und wie sehen Sie die US-Politik? Dort arbeiten ja die Parteien überhaupt nicht zusammen.
Ich glaube, das trifft auf die ganze Welt zu. Ich höre überall die gleichen Klagen. Statt zusammenzuarbeiten versuchen die Parteien einander auszutricksen. Daher hoffe ich, dass eines Tages doch noch jemand daherkommt, dem es gelingt, die Parteien zur konstruktiven Zusammenarbeit zu bringen.
Halten Sie sich für die Verkörperung des amerikanischen Traums?
Ohne Zweifel, ja.
Und was war Ihr Traum, als Sie nach Amerika kamen?
Amerika kann ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten sein – wenn man bereit ist, hart zu arbeiten. Das habe ich selbst so erlebt. Aber man muss auch immer daran denken, auf welchem Gebiet man etwas erreichen will. Wenn ich eine Karriere in klassischer Musik angestrebt hätte, dann wäre ich besser in Österreich geblieben. Ich wollte Body-Building-Champion werden und dann Filmkarriere machen. Und dafür ist Kalifornien der beste Platz.
Stand für Sie immer fest, dass Sie nach Amerika wollen?
Ohne Zweifel! Und was ich hier ganz besonders mag, ist die Tatsache, dass es kaum so etwas wie Missgunst gibt. Wenn man in Amerika sagt: " Ich habe gerade meine erste Million verdient", dann sagen alle: "Großartig, das müssen wir feiern!" Und dann knallen die Champagner-Korken. Man lässt sich vom Erfolg der anderen inspirieren. In Europa erwartet man, dass man nicht darüber spricht. Das ist nicht cool. Man zeigt sich besser nicht im neuen BMW, sondern fährt lieber im Gebrauchtwagen herum, damit man nicht auffällt.
Fahren Sie noch den Hummer?
Ich habe vier Hummer.
Als Terminator beschützen Sie die Menschen. Wann haben Sie privat zum letzten Mal jemanden beschützt?
Wir haben gerade darüber gesprochen, was kürzlich in Graz passiert ist. Über den Kerl, der mit dem Auto in eine Menschenmenge gerast ist und eine Menge Leute getötet oder verletzt hat. Und es gibt auch den Amerikaner, der in einer Kirche wahllos auf Leute geschossen hat. Das alles ist sehr schlimm, aber die Toten, die diese Geisteskranken auf dem Gewissen haben, sind nicht so viele im Vergleich zu den Opfern der Umweltverschmutzung. Daher schütze ich lieber die Umwelt. Wir müssen aufhören, uns auf fossile Energiequellen zu verlassen, weil die unsere Umwelt verschmutzen und viele Krankheiten verursachen.
Wie verträgt sich Ihr Umwelt-Engagement mit Ihren Autos? Womit tanken Sie Ihre Hummer?
Einer wird mit Wasserstoff betrieben und die anderen drei mit Bio-Diesel.
In welcher Rolle ist es schwieriger zu altern: Als Terminator oder als Schwarzenegger?
Weder noch. Als Terminator braucht man gute Drehbuchautoren, die das Altersproblem in den Griff bekommen, und im wirklichen Leben braucht man Training. Ich mache täglich mein Workout, hebe Gewichte, laufe, fahre mit dem Fahrrad, schwimme. Es gibt ein altes Sprichwort: Wer rastet, der rostet. Wenn man täglich trainiert, wird man zwar nicht jünger, aber man hat mehr Spaß am Leben. In meiner Jugend in Österreich habe ich Leute gesehen, die ab 65 nur mehr auf der Bank gesessen und mit Stock herumgegangen sind. Aber das ist vorbei. Glücklicherweise hat sich auch in der Medizin die Technologie verbessert. Man kann eine neue Hüfte bekommen – wie ich – oder neue Knie. Auch Herzoperationen sind Routine geworden. Aber das Wichtigste ist – auch nach solchen Operationen –, dass man in Bewegung bleibt. Man muss mit 67 all die Dinge zumindest versuchen, die man mit 40 gemacht hat. Ich war vor Kurzem in Kitzbühel, und da habe ich Leute gesehen, die mit 80 noch auf den Skiern stehen. Die sind meine Vorbilder.
Die Story beginnt im Jahr 2029. John Connor (Jason Clarke), der Anführer der menschlichen Rebellen, kämpft gegen das Skynet-Imperium, das einen Killer-Roboter ins Jahr 1983 schickt, um John Connors Mutter (Emilia Clarke) noch vor dessen Geburt zu töten.
Um dies zu verhindern, sendet Connor Lieutenant Kyle Reese (Jai Courtney) ins Los Angeles der 1980er Jahre, doch der muss feststellen, dass die Vergangenheit nicht mehr existiert. Der gute und vor allem alte Terminator ist von diesem Zeitreise-Tourismus ausgeschlossen und muss daher mit faltig gewordenem Antlitz die jugendliche Sarah Connor schützen. Spätestens ab da steht man als Zuschauer so ziemlich neben der Handlung, was aber kaum eine Rolle spielt, weil man sich ohnehin mehr auf die Action- und Kampfszenen konzentriert – und auf Arnold Schwarzenegger. Zugegeben, man lacht beim Anschauen dieses Films – mehr noch über unfreiwillige Komik als über gewollte. Mit einem seiner "Arnolds" – "I am old, not obsolete" – versucht Schwarzenegger jenen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, die ihn schon für etwas überreif für seine Paraderolle halten.
Und tatsächlich ist er in diesem Film alles andere als überflüssig! Denn wer, wenn nicht ER, könnte das Publikum zum utopischen Nostalgie-Trip ins Kino locken.
Leichen pflastern den Weg der Actionstars. Arnold Schwarzenegger ist der tödlichste Schauspieler unter ihnen - wenn man der Statistik des US-Informatikers Randal Olson glauben darf. Dieser wertete mehrere Datenbanken wie etwa moviebodycounts.com aus, die auf die Abschussbilanzen von Filmfiguren spezialisiert sind, wie das Portal Business Insider berichtet. Schwarzenegger kommt demnach auf insgesamt 369 Tote (Stand: Jänner 2014) und rangiert damit vor Chow Yun-Fat und Sylvester Stallone.
Die Liste bezieht sich auf Filme ab 1960, weshalb ältere Hollywoodstars wie John Wayne in der Aufzählung fehlen. Gewertet werden nur auf der Leinwand sichtbare Tötungen. Auch aufgrund anderer Unwägbarkeiten darf die Exaktheit dieses "Body Counts" bezweifelt werden. Der tödlichste Film war übrigens " Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" mit 836 Leichen, am meisten Tote pro Minute verzeichnete Zack Snyders "300".
Die Liste der tödlichsten Schauspieler in Bildern:
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