Ein "Mad Man" mit der Monroe im Hotel

Er galt als einer der "original Mad Men", wie so viele seiner Generation wurde er von nachgeborenen Kreativen und Fotografen als Ikone verehrt. Bert Stern, stilprägender Werbefotograf der 1960er und 70er Jahre, starb am Dienstag mit 83 Jahren in Manhattan, New York.
Berühmt wurde er unter anderem für die Serie „Last Sitting“, in der er die späte Marilyn Monroe 1962 in aufreizender Pose, halb und ganz nackt ablichtete (siehe Bildergalerie). Es sollten die letzten Fotos der Diva vor ihrem Drogentod sechs Wochen später sein.
„Ich sagte ihr nicht: ,Posiere nackt‘“, erklärte er später. „Es führte eines zum andren.“ Die Bilder, die in einem Hotelzimmer entstanden, wurden 2000 in einem monumentalen Bildband veröffentlicht. Stern war seit der Session ohnehin berühmt für Monroe-Fotos gewesen.
Martini in der Wüste
Der am 3. Oktober 1929 in Brooklyn geborene Stern setzte seinen Fußabdruck aber schon deutlich früher in der Fotografenszene. Legendär wurde etwa sein Bild eines Martini-Glases vor einer ägyptischen Pyramide, in Nahdistanz vor verschwommenem Hintergrund fotografiert – ungewöhnlich reduziert für die damalige Zeit. Das Bild wurde ein Klassiker. Stern machte als einer der Ersten eine Karriere, die auch ihn als Fotografen zur Marke machen sollte. Er arbeitete für IBM, die Vogue, Glamour, Life, Revlon oder Smirnoff. Neben Werbefotos machte er Porträts von Reich und Schön der damaligen Zeit. Vor seiner Linse standen Größen wie Gary Cooper, Louis Armstrong, Elizabeth Taylor oder Audrey Hepburn. Er lichtete aber auch Drew Barrymore ab, und die Hollywood-Skandalnudel Lindsay Lohan setzte mit Stern 2008 ein Shooting um, in dem sie die „Last Sitting“-Session neu interpretierten, viel nackte Haut inklusive.
Sein Leben wurde 2010 in der Dokumentation „Bert Stern: Original Madman“ verfilmt. Als „ Mad Men“ wurden in den 1960ern und 70ern die Werber, die zu dieser Zeit vor allem in der New Yorker Madison Avenue beheimatet waren, bezeichnet.
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