Ein "geklauter" Banksy für 1 Million Dollar

Geplant hatte es der britische Street Art-Künstler Banksy als gesellschaftskritisches Bild, sichtbar für jeden Passanten. Aber da Banksy mittlerweile ungefähr so berühmt ist wie Vincent van Gogh, werden regelmäßig Bilder des Engländers von den Wänden abgetragen und versteigert.
Das aktuellste Beispiel dafür ist ein Werk mit dem Titel "Slave Labour", das im Februar im Norden von London "geklaut" und direkt nach Miami verschifft wurde. Kurz vor dem Ende der ersten Auktion zogen die "Besitzer" das Objekt zurück. Nun fand das Wandgemälde den Weg zurück nach England, um erneut versteigert zu werden - Rufpreis: 900.000 Pfund (ca. 1,06 Millionen Euro). Soviel wollte niemand bezahlen und das Bild wechselte für über 750.000 Pfund (ca. 880.000 Euro) den Besitzer. Banksy selbst, der bis heute anonym ist, erhält davon natürlich keinen Cent.
Die Auktion wurde von der Sincura Group ausgeführt, die wahrscheinlich auch den Gewinn einstrich. Auf ihrer Homepage schreiben sie: "Das Banksy Wandbild 'Slave Labour', das auf mysteriöse Weise von einer Wand in Nord-London unter wilden Spekulation und Intrigen verschwunden ist, kehrt in die Hauptstadt als Herzstück der neuesten privaten Sincura Group Kunstausstellung und Verkauf zurück."
Fotos des "Tatorts"
Eingeladen für diese "private Kunstausstellung" waren "VIP Gäste", die mit "kostenlosem Champagner" verwöhnt wurden. Ob das im Sinne von Banksy ist, darf man getrost bezweifeln.
Der neue Besitzer wollte anonym bleiben - immerhin etwas, das er mit Banksy gemein hat.
Banksy in Wien
Auch in Wien verschwand ein bekanntes Motiv des britischen Künstlers. Konnte man in der Schleifmühlgasse bis vor drei Jahren noch einen "Smiley Soldier" bewundern, verschwand er 2010 von dem Haus. Auch in diesem Fall wurde die Wand nicht einfach nur gereinigt, sondern abgetragen.
Kurz darauf fand sich an der Stelle der Satz: "Banksy hates you" - wahrscheinlich von einem verärgerten Fan hingeschrieben.
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