Die ehemalige Synagoge St. Pölten: Ein Sakralraum erzählt Geschichte

Die ehemalige Synagoge St. Pölten: Ein Sakralraum erzählt Geschichte
Seinerzeit zum Abbruch freigegeben, ist sie heute ein architektonisches Schmuckstück – und ab 19. April wieder eröffnet als Zentrum für Kulturveranstaltungen.

„Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit, ich will eintreten und Gott danken.“ Dieser Psalmtext 118, Vers 19, steht in hebräischer Schrift auf der Fassade eines Jugendstil- Denkmals, das – saniert und adaptiert – jetzt wieder öffentlich zugänglich ist.

Die ehemalige Synagoge St. Pölten: Ein Sakralraum erzählt Geschichte

Zur Vorgeschichte dieses prachtvollen Bauwerks: Die israelitische Kultusgemeinde von St. Pölten hatte zum 60-jährigen Thronjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. beschlossen, eine neue Synagoge zu errichten. An der Promenade am Ring, der die Altstadt umgibt, wurde sie im August 1913 zum 83. Geburtstag des Monarchen eingeweiht.

Nach dem Novemberpogrom 1938 hat die Stadt das von den Nazis innen weitgehend zerstörte und geplünderte ehemalige Gotteshaus „arisiert“, als Möbellager und Unterkunft für Zwangsarbeiter aus Osteuropa verwendet.