Filmkritik zu "Downhill Skiers": Hartes Training, hässliche Verletzungen

Marco Odermatt
Nach "Streif - One Hell of a Ride" drehte Regisseur Gerald Salmina mit "Downhill Skiers" eine neue Ski-Doku über die Abfahrtsstars.

„Downhill Skiers“ ist ein Film, den es beinahe nicht gegeben hätte. Am 27. Dezember 2024 stürzte der französische Ski-Abfahrtsläufer Cyprien Sarrazin in Bormio schwer. Mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen wurde er ins Spital geflogen. „Es ist so unglaublich viel passiert in dieser vergangenen Ski-Saison“, sagt der Kärntner Regisseur Gerald Salmina im KURIER-Gespräch. „Aber was mit Cyprien Sarrazin passiert ist, war fast zu viel. In diesem Moment wollten wir den Film am liebsten beenden.“

Erst als sich nach einigen Tagen abzeichnete, dass Sarrazin überleben wird und auf dem Weg zurück ist, habe es wieder Spaß gemacht, die Dreharbeiten fortzusetzen.

Elf Jahre nach „Streif – One Hell of a Ride“, das 2015 eine Romy für die beste Kino-Dokumentation erhielt, drehte Salmina die nächste Doku über den Ski-Rennsport. „Downhill-Skiers“ begleitet die Abfahrer (Frauen kommen im Film nur am Rande vor) während der Weltcup-Saison 2024/25 und blickt auch hinter die Kulissen von Bormio, Wengen, Kitzbühel und der Ski-WM in Saalbach. Er zeigt die schönsten Seiten des Sports (Siege), die harten (Krafttraining) und die hässlichen (Verletzungen). Gedreht wurde demnach nicht nur auf den Pisten, sondern auch in Krankenhäusern und Reha-Zentren.

„Wir haben versucht, dem Abfahrer als Menschen näher zu kommen“, sagt Salmina – und das ist ihm teilweise gelungen. Andererseits hat der 130 Minuten-Film vor allem zu Beginn Längen und wirkt phasenweise wie eine Zusammenfassung der vergangenen Saison. 

INFO: Ö 2025. 130 Min. Von Gerald Salmina. Mit Marco Odermatt, Dominik Paris.

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