Die Staatsoper in Japan: Schrecksekunde bei den Proben
Die Premiere war ein großer Erfolg, so gut wie alle Sängerinnen und Sänger – Carlos Alvarez als Graf Almaviva, Barbara Frittoli als Gräfin, Erwin Schrott als Figaro, Sylvia Schwartz als Susanna, Margarita Gritskova als Cherubino – wurden lautstark gefeiert. Dass Dirigent Peter Schneider am Pult enorm schleppte, war zumindest applausmäßig kein Problem.
In Tokio selbst gab es eine Schrecksekunde bei einer Probe für Donizettis "Anna Bolena" im Bunka-Kaikan-Theater.
Einsturz
Eine Wand des Bühnenbildes von Jacques Gabel und Claire Sternberg stürzte um, wurde dabei kaputt und riss auch einige Löcher in den Bühnenboden.
Zum Glück geschah all das in Zeitlupentempo, sodass kein Techniker mehr darunterstand und niemand verletzt wurde. Verursacht wurde der Bühnenunfall durch eine gebrochene Aufhängung – der Schnürboden entspricht nicht annähernd dem Standard der Wiener Staatsoper.
Bis zur Premiere am 27. Oktober in Tokio sollte alles wieder repariert sein. Für den technischen Leiter der Wiener Staatsoper, Peter Kozak, und sein Team bedeutet das einen ziemlichen Aufwand. Bis dahin sollte auch das Notenmaterial nicht nur passen, sondern gut einstudiert sein. Edita Gruberova hatte am Sonntag, unmittelbar nach ihrer Landung in Tokio, gleich geprobt. Sie war allerdings von einer anderen Strichfassung ausgegangen, was kein geringes Problem darstellt, wenn das Notenarchiv Tausende Kilometer entfernt ist.
Superstar
Bei der Premiere in Wien hatte Anna Netrebko die Partie der Anna Bolena gesungen. In Tokio ist Gruberova ein Superstar und wird neben Sona Ganassi, Elisabeth Kulman, Luca Pisaroni, Dan Paul Dumitrescu u. a. auf der Bühne stehen, Evelino Pido dirigiert. Es ist Gruberovas letztes Japan-Gastspiel.
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