Die Milch spritzt und der Busen tanzt

Brüste Kunsthalle Wien
Eine neue Schau untersucht Brüste in der Kunst - von Mutterschaft bis Provokation.

Schon gleich zu Beginn tanzen die Brüste. Also buchstäblich. Nicht so elegant, wie man sich das vorstellt, wenn man an Burlesque-Tanz denkt und die dazugehörigen wirbelnden Quasteln. In „The Booby Dance“ stecken zwei Frauen in zwei übergroßen Brust-Kostümen und tanzen in einer etwas unbeholfenen Revue-Choreografie. Multimediakünstlerin Trulee Hall kritisiert in diesem Video mit Witz die Objektifizierung des Busens beziehungsweise des weiblichen Körpers. Die ist naturgemäß eines der Hauptthemen in der neuen Ausstellung „Darker, Lighter, Puffy, Flat“ in der Kunsthalle Wien, die sich um den Busen dreht.

Ein Objekt war der Busen freilich immer, selbst als die Kunst ihn noch nur im religiösen Kontext gezeigt hat. Der weibliche Körper „als Rohstoff“ und die Brust als das Körperteil, das alle entsprechenden Projektionen bündelt, das war die Ausgangsthese für Kuratorin Laura Amann. Die Themen Mutterschaft, Sexualität, Erotik, Krankheit und Provokation werden in Arbeiten von 30 Künstlerinnen und Künstlern aufgegriffen. Dabei fehlen absichtlich berühmte Werke, an die man als erstes denkt, wie VALIE EXPORTs „Tapp und Tastkino“. Von ihr ist ein weniger bekannter Film aus den 80ern, „Ein perfektes Paar oder die Unzucht wechselt ihre Haut“, zu sehen. Da wird die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers dargestellt – Brust streicheln ist teurer als Kniekehle schlecken.

Kommentare