"Die Legende der Titanic" in Wien: Als wäre man an Bord des Ozeanriesen

Auf Stippvisite in München und zugleich auf Zeitreise ins Jahr 1912: a little bit of Titanic. Auf dem Luxusdampfer volle Fahrt voraus auf Kollisionskurs mit dem Eisberg. Wow-Effekte sind garantiert. Tragik und Mythos einer der größten Seefahrtskatastrophen des 20. Jahrhunderts werden unmittelbar erlebbar.
Etwa im Zeitraffer via Großprojektionen auf der Reise mit Arthur Callahan und seiner Tochter Elizabeth, die auf dem Luxusliner in der dritten Klasse unterwegs sind von Southampton nach New York. Wie ihre realen Vorbilder, die das Unglück überlebt haben.
Technik trifft Geschichte
Nach München ist alles zum Drama ab 1. Oktober in der Wiener Marx Halle zu sehen: „Die Legende der Titanic“, eine vielfach ausgezeichnete immersive Ausstellung, lädt ein zum Eintauchen in Zeit und Raum – bildgewaltig, berührend und technisch auf Top-Niveau.
Sie setzt das Drama rund um das berühmteste Schiff der Welt von seiner Konstruktion über die Jungfernfahrt bis zum Untergang um 23.45 Uhr in der Nacht des 14. April 1912 detailgetreu in Szene.

Hautnah dabei
Durch den Einsatz modernster Technologien wie Augmented Reality, Virtual Reality, Musik und beeindruckenden visuellen Effekten – wie schon im Vorjahr bei der multisensorischen Ausstellung „Die letzten Tage von Pompeji“.
Tragik und Mythos verschmelzen mit Multimedia- Technik. Neben den historischen Details ist viel über die Technik, über die Mode der Zeit (durch Kostüm-Nachbildungen) und über die Schicksale einzelner Passagiere zu erfahren. Objekte wie Teller, Besteck, eine Menü-Karte, Passagierlisten oder Postkarten stammen zum Teil vom mit elf Oscars ausgezeichneten Hollywood-Blockbuster „Titanic“ (1997) in der Regie von James Cameron, starbesetzt mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet, oder vom fast identisch ausgestatteten Schwesternschiff, der RMS Olympic, derselben Reederei „White Star Line“.
Die App zur familientauglichen Schau verbindet Realität und Virtualität. Ein erster Höhepunkt und Flash der Sinne sind die 360-Grad-Filmprojektionen im 800-m2-Showroom, die dem Besucher das Gefühl geben, quasi dabei zu sein beim Bau der Titanic, beim Stapellauf und auch beim Untergang innerhalb von nur knapp drei Stunden, bei dem rund 1.500 Menschen ums Leben kamen.

Abenteuer Metaversum
Eine Brille und ein Kopfhörer genügen, um ein Streichquartett in Animation zu sehen, das ein extra komponiertes Stück mit Fragmenten der final auf der „Titanic“ aufgeführten Stücke spielt.
Und eine mit VR-Brille simulierte Tauchfahrt lässt uns durch U-Boot-Fenster auf das Wrack am Meeresgrund, in 3.800 Metern Tiefe, blicken.
Legende wird lebendig
Herzstück und Höhepunkt der Schau ist die „Metaverse Experience“, bei der Virtual-Reality-Brillen optisch und akustisch die perfekte Illusion erzeugen, man würde die „Titanic“ in ihrer ganzen Pracht einschließlich der großen Treppe und des Café Parisien selbst erleben und mit Passagieren durch das prunkvolle Erste-Klasse- Foyer, die Kabinen, den Maschinenraum und auf Deck flanieren.
Das macht großen Spaß, ist empfehlenswert für alle Altersgruppen und – gerade für Personen mit Virtual- Reality-Erstkontakt – eine sehr beeindruckende Erfahrung. Auch wenn vielleicht nicht allen bewusst ist, was mit dem Zitat des irischen Philosophen Jack Foster gemeint ist: „Wir sind alle Passagiere auf der Titanic.“ – Wir sitzen alle im selben Boot, aber nicht in derselben Klasse. Ungleichheit kostet Leben – damals wie heute.
„Die Legende der Titanic – Die immersive Ausstellung“, ab 1. Oktober in der Marx Halle; Karten & Infos: titanic-immersiv.com
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