„Die Cousinen“: Casting mit vielen Traumata und noch mehr Themen
Nava Ebrahimi, 1982 in Teheran geboren, aufgewachsen in Köln und seit einem Jahrzehnt mit ihrer Familie in Graz lebend, durfte im September 2021 das Burgtheater nach den Corona-Lockdowns mit einer Rede wiedereröffnen. Die Wahl sei wohl auf sie gefallen, meinte sie spitz, weil sie Frau und Migrantin sei. Und nun solle sie der Dominanzgesellschaft den Spiegel vorhalten.
Zuvor hatte sie den Bachmann-Preis gewonnen – mit dem Text „Der Cousin“. Er handelt vom Vetter der Ich-Erzählerin, der sich als erfolgreicher Tänzer in New York völlig assimiliert hat. Diese Erzählung hat Dialoge, spielt auf einer Bühne und scheint, auch wenn sie nicht gerade lang ist, prädestiniert für eine Dramatisierung.
Im Wiener Volkstheater dürfte man geglaubt haben, dass der Text zur Allgemeinbildung gehört. Regisseurin Laura N. Junghanns verwendet ihn daher als Basis: Unter dem Titel „Die Cousinen“ lässt sie in der Dunkelkammer drei Schauspielerinnen zum Vorsprechen antreten. Eine soll die Rolle des Cousins bekommen.
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