Oscar-Preisträgerin Diane Keaton ist gestorben

Woody Allen schrieb ihr einst die Titelrolle des Films „Annie Hall“ (dt. „Der Stadtneurotiker“, 1977) auf den Leib und verarbeitete so teils seine Beziehung zu ihr. Diane Keaton wurde dafür mit dem Oscar ausgezeichnet – und prägte mit ihrem burschikosen Hut- und Krawatten-Look auch gleich die Modewelt mit. Mindestens ebenso nachhaltig in Erinnerung blieb ihre Rolle in Francis Ford Coppolas Mafia-Filmen „Der Pate“, in denen sie in drei Episoden (1972, 1974 und 1990) die Freundin und spätere Ehefrau des Bosses Michael Corleone, gespielt von Al Pacino, mimte.
Am Samstag ist Diane Keaton im Alter von 79 Jahren in Los Angeles gestorben. Der Todesfall wurde demUS-Magazin People von einem Sprecher bestätigt – Angaben über die Todesursache gab es zunächst nicht.
Prägende Figur
Keaton – 1946 als Diane Hall geboren – machte ihre ersten Schritte am Broadway im Musical Hair. Woody Allen, der sie für sein Theaterstück „Play It Again, Sam“ („Mach’s nochmal, Sam“) und für dessen Verfilmung 1972 castete, war ein Katalysator ihrer frühen Karriere.
In „Manhattan“ (1979), „Radio Days“ (1987) und „Manhattan Murder Mystery“ (1993) waren der Regisseur und die Schauspielerin auch nach Ende ihrer privaten Beziehung ein erfolgreiches Gespann. Als gegen Allen Vorwürfe sexuellen Missbrauchs laut wurden, verteidigte Keaton ihn.
Die Schauspielerin hinterließ ihre Spuren aber auch in Komödien wie „Vater der Braut“ (1991, mit Steve Martin) und „Club der Teufelinnen“ (1996, mit Goldie Hawn und Bette Midler). Sie arbeitete zudem als Regisseurin (u. a. für eine Folge von David Lynchs Serie „Twin Peaks“) 2021 trat sie gar in einem Musikvideo von Justin Bieber („Ghost“, 2021) auf. Bei all dieser Offenheit für Neues wird ihr Name wohl mit einer ganz speziellen Phase des Kinos im 20. Jahrhundert verbunden bleiben.
Kommentare