Der virtuelle Mensch hat keine Vergangenheit

Das Drei Sekunden Phänomen Schäxpir Linz
von Werner Rohrhofer
Sinn des Lebens? Tod? Was ist vergangen, was bleibt? Das sind die wohl ältesten Fragen der Menschheitsgeschichte. Den Versuch einer Antwort darauf vor dem Hintergrund des digitalen Zeitalters unternimmt das Stück „Das Drei Sekunden Phänomen“ der jungen österreichischen Autorin Miriam V. Lesch (Jahrgang 1991). Dass die Fragen offenbleiben, liegt in der Natur der Sache. Der Versuch selbst ist aber als gelungen anzusehen. Uraufführung war im Theater Phönix in Linz im Rahmen des Jugend-Festivals Schäxpir.
Der Begriff „Drei Sekunden Phänomen“ geht auf philosophische und psychologische Erkenntnisse zurück, denen zufolge das menschliche Gehirn nur eine Spanne von drei Sekunden als „Gegenwart“ verarbeitet, alles andere ist „gewesen“. Eine Theorie aus dem vordigitalen Zeitalter. Denn in der Onlinewelt gibt es nicht wirklich ein Gestern, geht nichts verloren, bleibt alles im Netz.
Kommentare