Der Tod trägt Motörhead

Frans hat bestimmt die meisten Fans. Nicht mehr ganz jung und grau bebartet, hüpft er im Motörhead-Leiberl und unten ohne auf die Bühne und erzählt, dass er die Menschen liebt.
Willkommen zu einem Abend mit „united sorry“ (Frans Poelstra und Robert Steijn), einem Künstlerkollektiv, das sich gemeinsam mit dem Grazer Theater im Bahnhof zu einer neuen Band namens „No, Nothing“ zusammen gefunden hat. Donnerstag hatte ihre Performance „Die Liebe, ihr Tod und sein Lebensberater“ im Brut Premiere.
Im Zentrum des stellenweise sehr lustigen, hin und wieder auch bemühten Abends steht das Thema Tod, in verschiedenen Ausformungen vom schrägen Frans musikalisch dargestellt. Sängerin Gabriela Hiti (Theater im Bahnhof) ist, sehr frei nach Franz Schubert, das dazugehörige Mädchen. „Der Tod und das Mädchen“ gehen miteinander auf einen Kaffee, er trinkt einen kleinen Schwarzen, sie einen Verlängerten.
Zwischendurch geben Hiti und Norbert Wally, im richtigen Leben Sänger der Grazer Indie-Rock-Band The Base, ein Singer-Songwriter-Pärchen, das von seinen Kindern und Reisen erzählt und von Strickmützen singt. Sehr hübsch anzuhören. Was übrigens auch Sänger Wally selbst findet: In einem seiner autoerotisch angehauchten Sprechgesänge offenbart er, dass er seine Stimme liebt: sie erinnert ihn an Lebkuchen.
Ein sonderbarer, liebenswerter Abend, im Laufe dessen nicht zuletzt der sympathische Herr Tod alias Frans bestimmt den einen oder anderen neuen Fan gefunden hat.
KURIER-Wertung:
Info: Weitere Vorstellungen: Morgen Sonntag, sowie am 16. und 17. Dezember jeweils um 20 Uhr.
www. brut-wien.at
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