Der "Rosenheim Cop" im Musikverein

Ein Porträt des Schauspielers Dominic Raacke.
Der gebürtige Kärntner ist nicht nur Schauspieler. Am Freitag ist er mit seinem Programm im Musikverein zu Gast.

Als akribischer, ausdauernder und sympathischer Michi Mohr in der Erfolgsserie „Die Rosenheim Cops“ ist Max Müller einer breiten Öffentlichkeit ein Begriff geworden. Doch der Schauspieler hat auch noch eine andere Leidenschaft, die Musik.
Immer wieder gestaltet Müller eigene Programme, die sich bestimmten Themen oder Komponisten widmen. Nach dem großen Erfolg von „Ewig Dein Mozart“ (auf CD beim Label Solo Musica erschienen), stehen die in der NS-Zeit „verbotenen Komponisten“ auf dem Programm. Am Freitag präsentiert Müller im Gläsernen Saal des Musikvereins unter dem Titel „In diesem Land und in dieser Zeit – 1933–1945: Verbotene Lieder verbotener Komponisten“ Klassiker von Benatzky, Stolz, Weill, Eisler, Krása und Kreisler. Am Klavier: Volker Nemmer.

Gewissen

Müller: „Ich habe mir dabei die Frage gestellt, wie kann es ein, dass sich Komponisten, die in der Zeit des NS-Terrors verboten, verfolgt oder sogar ermordet wurden, sich dennoch mit der deutschen Kultur verbunden fühlten. Dabei habe ich auch großartige Interview-Einspielungen entdeckt. Etwa von Georg Kreisler, der ja auch emigrieren musste und später so etwas wie das Gewissen des Nachkriegsösterreich war. Oder von Hanns Eisler. Es ist ja herrlich, dass der Vorzeige-Komponist der DDR ein Wiener war.“ Müller weiter: „Es geht mir auch darum, den Menschen diese Zeit näherbringen und Gefühlsanstöße zu geben. Niemand soll sagen: Das ist doch eh schon so weit weg. Das darf ruhig auch etwas ungemütlich sein.“
Sein Interesse an Geschichte und speziell an der NS-Zeit hat auch persönliche Gründe. „Mein Großvater war im KZ Dachau. Denn als die Nazis sein ohnehin kleines Vermögen konfiszieren wollten, sagte er: ,Ich bin euch nix schuldig.‘ Das hat damals gereicht für den Transport ins Konzentrationslager. Aber wenigstens hat mein Großvater überlebt.“

Saualm

Ob Müller mit dem Abend über die „verbotenen Komponisten“ auf Tournee gehen wird, steht noch nicht fest. Aber: „Ich würde es sehr gern.“ Die Saualm wäre ein geeigneter Ort, meint der gebürtige Kärntner. Wie aber geht es Müller damit, dass man ihn vor allem mit den „Rosenheim Cops“ assoziieren? „Ich genieße das. Wann hat man als Schauspieler schon die Möglichkeit, sich mehrere Jahre mit einem einzigen Charakter zu beschäftigen?“

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