Der blanke Horror im Museum

Eine Frau mit extravaganten Make-up und ein Pudel betrachten ein Hundekuchen.
Mit der Geisterbahn durchs Sprengel Museum und dabei über die Definition von Kunst nachdenken.

Elaine Sturtevant ist eine in Paris lebende amerikanische Konzeptkünstlerin, deren groß angelegte Rauminstallation "The House of Horrors" von 2010 derzeit im Sprengel Museum in Hannover zu sehen ist. Ganz im Stile einer klassischen Geisterbahn fahren die Besucher in einem Wagen vorbei an mit Sound untermalten Stationen.

In ihrer Arbeit, die den Blick zunächst auf die Oberfläche lenkt, möchte die 1930 in Ohio geborene Künstlerin dazu anregen, in einem Spannungsfeld zwischen Wiederholung und Differenz über bestehende Definitionen von Kunst neu nachzudenken. Die einzelnen Stationen sind von der zeitgenössischen Kunst ebenso inspiriert, wie von Figuren und Klischees der amerikanischen Kultur, Gegenkultur und Gesellschaft. Begleitet von Orgelmusik taucht Frankensteins Monster aus der Dunkelheit auf. Ein abgetrennter Kopf stöhnt und seufzt, er ist dem Kopf eines Toten nachgestaltet, neben dem sich der Künstler Damien Hirst als 16-Jähriger fotografieren ließ.

"The House of Horrors" im Sprengel Museum

Die Fassade des „The House of Horrors“ mit Totenköpfen und roter Schrift.

Eine Attraktion im „House of Horrors“ mit gruseligen Figuren und Dekorationen.

Eine unheimliche Gestalt mit blauer Nase hantiert mit einem Fleischerbeil an einem Tisch mit Blutspuren.

Ein abgetrennter Kopf liegt auf einem Tisch, umgeben von Blut.

Zwei Personen in ungewöhnlichen Kostümen stehen vor einem schwarzen Hintergrund.

Eine blau beleuchtete Frankenstein-Figur mit ausgestreckten Händen.

Ein menschliches Skelett vor einem schwarzen Hintergrund.

Ein abgetrennter Kopf liegt auf einem Tisch unter einer Lampe.

Ein menschliches Skelett, beleuchtet von oben, vor einem schwarzen Hintergrund.

Eine Frau mit extravaganten Make-up und ein Pudel betrachten ein Hundekuchen.

Eine Frau in auffälliger Kleidung kniet neben einem Pudel auf einer dunklen Bühne.

Der Eingang zum „House of Horrors“ mit Totenköpfen und Skeletten verziert.

Sturtevant wurde durch diese "Wiederholungen", die sie bereits in den 1960er-Jahren von Künstlern wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein anfertigte, bekannt und stieß dabei auch häufig auf Kritik. Aber anders als bei einer Kopie, arbeitet Sturtevant in ihren "Wiederholungen" nur aus der Erinnerung heraus und stellte damit schon früh zentrale Begriffe der Moderne wie die der Originalität und der Autorenschaft auf den Kopf.

2013 wurde die Vertreterin der Appropriation Art mit dem Kurt-Schwitters-Preis ausgezeichnet, 2011 auf der Biennale von Venedig für ihr Lebenswerk. Zu sehen ist die Ausstellung "The House of Horrors" noch bis zum 2. Februar 2014.

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