Jubel für Waltz’ erste Opernregie
Eine Opern-Inszenierung ohne „dominante Regie-Klimmzüge“: Der österreichische Oscar-Preisträger Christoph Waltz hat in Antwerpen erstmals bei einer Oper Regie geführt – und für seine Interpretation des „Rosenkavalier“ Standing Ovations bekommen, wie in ersten Kritiken zu lesen ist.
Demnach hat Operndebütant Waltz auf Schauspielertheater, nicht auf Bühnenspektakel gesetzt und Strauss entschlackt .
Waltz habe an der Vlaamse Opera Richard Strauss’ Oper in präziser, psychologisch ausgefeilter und doch insgesamt zurückhaltender Regie in Szene gesetzt, schreibt die dpa. Er habe „nicht den Holzhammer zwecks radikaler Umdeutung“ herausgeholt, meidet aber auch „bewusst große Posen und typische , Rosenkavalier‘-Konventionen“.
Waltz lässt der Musik den Vortritt, statt selbst die Muskeln spielen zu lassen. Dass dabei kein Meilenstein der Deutungsgeschichte heraus gekommen ist, „dürfte ihm ganz recht sein.“
Szenenfotos der Oper
Gelungen
Waltz’ Regiekonzept „macht die Arbeit im Kleinen deutlich, an den Gesten, Handlungen, Blick- und Aktionsbeziehungen, die wie für die Nahaufnahme im Film bereitet scheinen“, resümiert die APA. „Auch wenn mangels Close-up auf der Opernbühne die Gesamtszenerie bisweilen etwas statisch erscheint, beeindruckt doch die präzise Disposition der Sänger“. Am Pult stand Dmitri Jurowski. Zu hören waren Maria Bengtsson (Marschallin), Albert Pesendorfer (Ochs), Stella Doufexis (Octavian) und Christiane Karg (Sophie).
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