Causa Erl: Künstlerinnen nach Kommissionsbericht "erleichtert"

Das Festspielhaus in Erl.
Die fünf Frauen fühlen sich "bestätigt und endlich rehabilitiert".

Nachdem die Gleichbehandlungskommission im Bundeskanzleramt in der Causa Erl in einem Gutachten sexuelle Belästigungen durch Gustav Kuhn festgestellt hatte, haben sich nun die betroffenen fünf Künstlerinnen zu Wort gemeldet. Sie fühlen sich "erleichtert, bestätigt und endlich rehabilitiert", teilten sie dem Sender Rai Südtirol mit.

"Es war eine unbeschreibliche Belastung, was wir an Unterstellungen und Verleumdungen in den letzten eineinhalb Jahren durchgemacht haben, bis offenbar unsere konkreten Angaben jetzt endlich eine Bestätigung erfahren haben", erklärte die Schweizer Sopranistin Mona Somm im Namen der Künstlerinnen.

Die Gegenseite in Person von Kuhns Anwalt, Ex-FPÖ-Justizminister Michael Krüger, hatte hingegen erklärt, dass das Erkenntnis der Gleichbehandlungskommission "von uns nicht anerkannt" werde. Das Verfahren sei nicht nach rechtsstaatlichen Grundsätzen geführt worden, meinte Krüger.

Die Causa Erl war im Februar 2018 ins Rollen gekommen. Der Tiroler Blogger Markus Wilhelm veröffentlichte damals Vorwürfe der sexuellen Belästigung und des Machtmissbrauchs gegen Kuhn. In einem offenen Brief warfen die fünf Künstlerinnen dem Dirigenten schließlich namentlich "anhaltenden Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe" während ihrer früheren Engagements vor. Kuhn bestritt die Vorwürfe, stellte im Sommer 2018 aber seine langjährige Funktion als künstlerischer Leiter der Tiroler Festspiele Erl bis zur vollständigen Klärung der Vorwürfe ruhend. Im Oktober legte er dann alle seine Funktionen zurück.

Kommentare