Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Bushido

Bushido steht vor einem schwarzen Auto und spricht in ein Mikrofon.
Dem Rapper werden Volksverhetzung, Beleidigung und Gewaltdarstellung vorgeworfen.

Versuchte Bushido vor Kurzem mit seinem Buch "Auch wir sind Deutschland" seinen Teil zur Integrationsdebatte beizutragen, steht ihm nun wieder Ärger ins Haus.

Nach Informationen von Spiegel online, hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen den Rapper wegen des Songs "Stress ohne Grund" erhoben. Laut den Informationen wird wegen den Tatbeständen Volksverhetzung, Beleidigung und Gewaltdarstellung ermittelt. Dies würde nun vom Berliner Amtsgericht geprüft. Bereits Ende Juli wurde das Büro von Bushidos Musiklabel durchsucht.

Der Text des umstrittenen Songs enthält neben schwulenfeindliche Passagen auch bedrohlich wirkende Aussagen gegen deutsche Politiker wie Klaus Wowereit (SPD), Claudia Roth (Grüne) und Serkan Tören (FDP) und wurde bereits auf den Index gesetzt.

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien beurteilte den Song folgendermaßen: Der Text von "Stress ohne Grund" wirke verrohend, reize zu Gewalttätigkeiten an und diskriminiere Frauen sowie Homosexuelle.

In einem Interview gegenüber der Zeit im Bild vom 15. Juli sah dies Bushido anders: Die Interpretation liege "im Auge des Betrachters" und er sähe keine "übertriebene Provokation" in seinen Texten. Sätze wie "ins Gras beißen" seien lediglich als "die Klappe halten" gemeint, weshalb er auch die Aufregung um seinen Song nicht verstehe.

Werbetechnisch half die gezielte Provokation. Das Album stieg sofort auf Platz eins der deutschen Charts ein.

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