Burgtheater: Bilanzverlust deutlich höher

Das Burgtheater in Wien bei Nacht, beleuchtet mit hellem Licht.
Statt auf rund 13 Millionen beläuft sich der Verlust Medienberichten zufolge nun auf über 19 Millionen Euro.

Der Bilanzverlust des Burgtheaters für das Geschäftsjahr 2012/13 ist offenbar deutlich höher als Bundestheater-Holdingchef Georg Springer dies Ende Februar angekündigt hatte. Durch Rückstellungen für Steuerschulden und Rechtsstreitigkeiten mit den entlassenen Leitungspersonen belaufe sich der Verlust statt auf rund 13 nun auf über 19 Millionen Euro, berichtet die Die Presse (Sonntagsausgabe).

Ein Mann mit Brille und Schnurrbart gestikuliert mit dem Finger.
"Die Vizedirektorin des Burgtheaters, Silvia Stantejsky, ist im Dezember wegen Unregelmäßigkeiten bei der finanziellen Gebarung entlassen worden."
(Jänner 2014: Die Finanz-Affäre wird durch einen "News"-Bericht öffentlich)
Springer hatte denBilanzverlust bei einer Pressekonferenz mit 8,3 Millionen beziffert, dazu kämen noch Steuernachzahlungen von bis zu fünf Millionen Euro. Damit dürfte das Theater laut den Wirtschaftsprüfern KPMG nicht das Auslangen finden, der Posten wurde nun mit acht Millionen für Steuern und nachzuzahlende Sozialversicherungsbeiträge veranschlagt. Zudem sind mit den verabschiedetenMatthias Hartmannund Silvia Stantejsky Verfahren beim Arbeits- und Sozialgericht anhängig (mehr dazu) und ist ein Streit über verwahrte Honorare entbrannt. Für diese Rechtsstreitigkeiten wurde das Risiko mit drei Millionen Euro bewertet.

Dem Bilanzverlust von nun offenbar mehr als 19 Millionen Euro stehen laut Presse bloß 9,3 Millionen an Eigenkapital gegenüber. Dass es dennoch einen positiven Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfer gab, liegt nicht zuletzt an einer Patronatserklärung der Holding in der Höhe von zehn Millionen. Zudem habe der Aufsichtsrat in den vergangenen Tagen den Verkauf der Probebühne an Art for Art gebilligt, und die Bundesfinanzierungsagentur gewähre dem Haus einen günstigen Kredit. Die Bawag/PSK sei dagegen nicht mehr bereit gewesen, den Kreditrahmen zu erstrecken, so die Zeitung.

Kommentare