Buchkritik: Zdenka Becker hat "Ein fesches Dirndl"

„Woher kommen Sie?“ ist keine gute Frage. Da steckt drinnen: Sie gehören nicht hierher, Sie sind anders. Es dauerte, bis die Schriftstellerin Zdenka Becker (Foto oben) antworten konnte: Na und? Bin ich halt Österreicherin und trotzdem anders.
Eigene Herkunft
„Ein fesches
Dirndl“ ist ihre Geschichte. Wie sie in Bratislava einen Österreicher heiratete und durch den Eisernen Vorhang ins Paradies kam – nach Favoriten, wo ihr die Sobotkas und Nowotnys (von den Hatscheks befreit) ins Gesicht sagten: Zu viele Ausländer sind da.
Das ist nicht nur ein guter, sondern ein wichtiger Roman: gegen das Vergessen der eigenen Herkunft.
Es ging im zehnten Hieb fürs junge Paar um – Integration? Ums Überleben! Ein Baby war unterwegs, der Ehemann studierte, ihr Wirtschaftsstudium wurde nicht anerkannt ... Erst heute, längst im Dorf bei Sankt Pölten lebend, kann’s vorkommen, dass Zdenka Becker ein Dirndl anziehen WILL.
Zdenka
Becker: „Ein
fesches Dirndl“
Gmeiner Verlag.
279 Seiten.
20,60 Euro.
KURIER-Wertung: ****
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