Buchkritik: Thomas Stangl erzählt "Die Geschichte des Körpers"

Buchkritik: Thomas Stangl erzählt "Die Geschichte des Körpers"
Der 53-jährige Wiener schreibt das Drumherum, und wir stellen unsere Erzählungen hinein.

Zum ersten Mal sind es Erzählungen. 30 Erzählungen, die zeigen, dass Thomas Stangl  - Bild oben - die Welt „und das eigene Denken“ von Grund auf unverständlich sind.
Bisher konnte man es in seinen preisgekrönten Romane und Essays sehen: Die pure Geschichte langweilt ihn, was dazwischen und daneben und rundherum ist, das interessiert.
Stangl schafft Ungewissheiten. Zum Beispiel warten in „Die Geschichte des Körpers“ alle abends auf Monster ... aber die kommen nicht.  Wieso dringt  jemand ins Esszimmer ein und rodet mit der Motorsäge den Tisch? Und wieso isst  jemand jeden Tag dasselbe? (Das ist einfach zu beantworten: Damit die Zeit nicht vergeht.)
Die Texte sind hoch konzentriert, sie wenden sich   nicht von der Welt ab, alte Menschen und Flüchtlinge haben Hauptrollen.
Ein kleines Buch, ein immer größer werdender Autor. Ein Kandidat für den Österreichischen Buchpreis, hoffentlich.


Thomas Stangl:

„Die Geschichte des Körpers“
Droschl Verlag.
128 Seiten.
18 Euro.

KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern

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