Buchkritik: Stefan von der Lahr und sein "Hochamt in Neapel"

Buchkritik: Stefan von der Lahr und sein "Hochamt in Neapel"
Mit diesem Autor geht man gern nachts in die Kathedrale und steigt durchs Taufbecken in die Unterwelt.

Der Buchumschlag sieht aus, wie so viele Kriminalromane außen aussehen, aber innen bietet er viel mehr. Innen hat er etwas von Dan Brown – und jetzt muss ganz schnell ergänzt werden: ohne dessen große Verschwörungen und ohne seine Ortsbeschreibungen, die wie aus Reiseführern abgeschrieben klingen.

Überfahren

Stefan von der Lahr - Foto oben - ist Althistoriker (auch studierter Jurist und Philosoph). Dass er seit 25 Jahren Lektor im Münchner C.H.Beck Verlag ist, ist auch kein Nachteil: Er weiß, dass (und was) gestrichen werden muss. Deshalb bleibt man  gern bei ihm, wenn ein Zöllner von einem Killer  überfahren wird, mehrmals. Deshalb schleicht man hoffnungsfroh mit ihm nachts in die Kathedrale von Neapel und steigt durchs Taufbecken in die Unterwelt.
Die Verbindung von Camorra  und der bischöflichen Suche nach dem  Sarkophag mit der einbalsamierten Leiche Alexander des Großen  klappt hier scheinbar mühelos.


Stefan von der Lahr:
Hochamt
in Neapel
Verlag C.H.Beck.
365 Seiten.
20,60 Euro.
KURIER-Wertung: ****

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