Buchkritik: Paul Ferstl und der "Fischsitter"

Buchkritik: Paul Ferstl und der "Fischsitter"
Wieso schmeckt der Zackenbarsch nach Spielzeugauto? Es eilt der Spezialist herbei.

Den Korallen und großen Fischen im Riesenaquarium eines reichen Mannes (der auch Stühle aus rechtsdrehendem Holz hat) geht es gar nicht gut. Es eilt ein Spezialist herbei, der sich einen der überlebenden Zackenbarsche herausfischen und in Butter braten lässt; und er schmeckt heraus, im Wasser liegt etwas Giftiges – ein Spielzeugauto aus China.
Wem das gefällt: sofort „Fischsitter“ kaufen!

Verwüstung

Paul Ferstl, Steirer in Wien, beweist, was er für ein guter, witziger Dialogschreiber er ist; und wie  er sein Personal leben und „aufgeigen“ lässt: Aus einem seit Jahrzehnten schweigenden, bald 80-jährigen japanischen Künstler und den Fischen, die ja auch nicht viel reden, macht Ferstl sehr unterhaltsame Klänge.
Der Fischkenner bringt den Alten zum Reden, dann herrscht Verwüstung und Mord und Karpfensterben. Diese Andeutungen verraten nichts über die eigentliche Familiengeschichte, aber dafür gibt’s ja das Buch. 

 

Paul Ferstl:
„Fischsitter“
Milena Verlag.
250 Seiten.
23 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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