Buchkritik: "Neujahr" von Juli Zeh

Buchkritik: "Neujahr" von Juli Zeh
Im Gegensatz zum vorangegangenen Roman ist dieses Familiendrama von der deutschen Autorin aufmerksam geschrieben worden.

Kein Vergleich mit „Leere Herzen“, ihrem Roman aus dem Vorjahr. Da musste man sich schon fragen, ob’s nicht vernünftiger wäre, sich mehr Zeit zu gönnen: „Man lehnt ihm Türrahmen lehnend“ klang gar nicht gut.
Aber  „ Neujahr“, dieses Familiendrama, das sich während eines Weihnachtsurlaubs auf Lanzarote ereignet,  ist von Juli Zeh aufmerksam und behutsam geschrieben worden. Und sonst? Naja, sie hat schon einmal mehr zu sagen gewusst als: So ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit kann einem das spätere Leben zusammenhauen.


Spätes Telefonat

Die deutsche Autorin schlüpfte in die Rolle eines überlasteten Mannes, Vater von zwei kleinen Kindern, um die er sich – so wie seine Frau – lieb kümmert. Er leidet unter Panikattacken, und als er während einer Radtour auf Lanzarote vor einem Loch steht, wird klarer, woher seine Ängste kommen. Er wird mit seiner Mutter telefonieren, und sie wird ihm etwas  verraten, was hier nicht verraten wird.

Juli Zeh:
Neujahr
Luchterhand
Verlag.
192 Seiten.
20,60 Euro.

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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