Buchkritik: Lucia Berlin sagt "Welcome Home"

Buchkritik: Lucia Berlin sagt "Welcome Home"
Wörter waren jene Orte, an denen sich die US-Schriftstellerin am wohlsten fühlte.

Lucia Berlin - Foto oben - schrieb sehr eigen. Einen Satz wie „Üble Gerüche können nett sein“ gibt es nur von der US-Schriftstellerin, die erst elf Jahre nach ihrem Tod entdeckt wurde. 76 Erzählungen stammen von ihr, autobiografische. Ihr Leben ist ein offenes Buch. Wörter wurden zu Orten, an denen sie sich wohl fühlte. Ihr Leben war nicht so schön – es machte sie buckelig: vom Großvater missbraucht, alkoholkrank, drei Ehen, vier Kinder, Lehrerin, Putzfrau, Telefonistin.
„Welcome Home“ sind Erinnerungen, Briefe und Fotos; hauptsächlich aus den 1960ern. Sinn machen sie erst im Zusammenspiel mit den 30 Erzählungen im Buch „Was ich sonst noch verpasst habe“. Im Spätsommer folgt schon die nächste Sammlung: „Abend im Paradies“.  Ob Lucia Berlin wie Musik von Miles Davis ist oder wie von Janis Joplin, ist Geschmacksache.


Lucia Berlin:
„Welcome Home“
Übersetzt von
Antje Rávik Strubel.
Kampa Verlag.
208 Seiten.
24,70 Euro.

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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