Buchkritik: Herbert Kapfer über "1919"
Im Golf von Genua verstecken sich deutsche U-Boote. In Höhlen wird eine Stadt gebaut – mit Ziegenzucht und Werkstatt für Torpedos. Eine Basis, um die Italiener anzugreifen. Und auch nach dem Krieg bleiben Soldaten „unten“. Man wartet. Wird schon frisches Nationalgefühl erwachen. Wird schon ein neuer Führer kommen.
Szenen aus einem vergessenen alten Science Fiction-Roman, die jetzt ein anderes Buch aufpeppen: „1919“ heißt es, der – neue – Autor Herbert Kapfer (Foto oben) hat so gut wie nichts selbst geschrieben und ist trotzdem Autor, sogar ein großartiger.
Ähnlichkeiten
Er hat „nur“ arrangiert. Hat viele fremde Texte, meist literarische, montiert, sodass sichtbar wird, wie durcheinander die Menschen nach dem Ersten Weltkrieg waren: Wo führt das alles hin? Wo könnte es hinführen? Erst während Kapfer daran arbeitete, merkte er erschreckende Ähnlichkeiten zum Heute – das völkische Denken, die autoritären Lösungen ...
Herbert
Kapfer: „1919“
Verlag Antje Kunstmann.
440 Seiten.
25,70 Euro.
KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern
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