Buchkritik: Francesca Melandri ist "Über Meereshöhe"

Buchkritik: Francesca Melandri ist "Über Meereshöhe"
Der zweite Roman der Italienerin, der etwas unterging, nun als Taschenbuch: Zwei weiße Nächte als eine Pause vom Dunkel.

Das zweite Buch von Francesca Melandri - Foto oben - ging etwas unter. Es erschien nach dem Debüt „Eva schläft“ (2011) und vor ihrem – man zögert bei dem Wort, aber ja! – perfekten Roman „Alle, außer mir“ (2018). Die Taschenbuch-Ausgabe von  „Über Meereshöhe“ ist  willkommen.

Schaum

Einfach macht sich’s die Römerin nie. a.) Sie taucht in die Zeit der Entführung Aldo Moros ein. b.) Sie beschreibt eine Gefängnisinsel. c.) Sie beobachtet  einen Aufseher. d.) Sie ist bei zwei Häftlingen, einem jähzornigen Bauern, der auch im Gefängnis  tötete; und bei einem Burschen von den „Roten Brigaden“.
Melandri lässt die Frau des Mörders und den Vater des Terroristen auf Besuch kommen.  Wegen des Sturms können sie nicht gleich aufs Festland zurück. Zwei Nächte verbringen sie miteinander. Es ist eine Pause vom Dunkel – weiß wie Milch, wie Schaum vom Bier.
Man trinkt gern – man liest begierig.


Francesca Melandri:
„Über
Meereshöhe
Übersetzt von Bruno
Genzler.
Wagenbach Verlag.
208 Seiten.
14,30 Euro.

KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern

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