Buchkritik: Filmregisseur Peter Keglevic ist in "Wolfsegg"
Wolfsegg. Es hieß: „grandiose Tragikomödie“ (Die Zeit). Aber auch: „doofe Satire“ (Süddeutsche). Im KURIER gab es vier Wertungssterne. Der Start, den der aus Salzburg stammende Filmregisseur Peter Keglevic (Foto oben) mit seinem riskanten Debütroman „Ich war Hitlers Trauzeuge“ hinlegte, spielte alle Stückln.
Nicht wundern
Nun zeigt er, dass er nichts Schrilles braucht. Nur ein Tal, eine arme Familie, Mutter krebskrank, auch der Vater stirbt – und die 15-jährige Agnes muss Verantwortung für die kleinen Geschwister übernehmen. Es ist auch ein Roman über sexuellen Missbrauch und darüber, dass sich niemand zu wundern braucht über die Folgen.
Normalerweise macht ein Kritiker während des Lesens Notizen. Es war unmöglich, so tief war man in „Wolfsegg“ drinnen. Eine Notiz aber steht auf dem Zettel: Aufrecht gehen, trotz falscher Vorwürfe, dann ducken sich die Leute. Wehe, du gehst gebückt! Dann schlagen sie auf dich ein.
Peter Keglevic:
„Wolfsegg“
Penguin Verlag.
320 Seiten.
20,60 Euro.
KURIER-Wertung: ****
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