Buchkritik: Brigitte Kronauer und "Das Schöne, Schäbige, Schwankende"

Buchkritik: Brigitte Kronauer und "Das Schöne, Schäbige, Schwankende"
Bis zu ihrem Tod hat die Büchner-Preisträgerin die „unordentliche“ Symphonie komponiert.

Das Schöne, Schäbige, Schwankende. Brigitte Kronauer (Foto oben), im Juli in Hamburg gestorben, war eine große Erzählerin mit einer nicht so großen Leserschaft. Was seltsam ist, denn es müsste doch Gefallen finden, dass die Sprache der Büchner-Preisträgerin 2005 alle Farben und Klänge spielt.

Aber die Art, wie sie die Handlung in den Romanen strukturierte? Da (nur da) gab’s Kritik im deutschen Feuilleton: Vom sogenannten Plot verstehe sie nichts.

Dicke Kette

Im letzten (?) Buch hat sich Brigitte Kronauer darüber lustig gemacht und jetzt erst recht ihre „unordentlichen“ Symphonie komponiert. Durcheinander geriet ihr Schreiben über den Aufstieg der Schönen und den Sturz der Schäbigen und das Aufsteigen und Absinken der Schwankenden.

Momente im Leben vieler Menschen, aneinandergereiht ergeben sie eine dicke Kette, es perlen die Geschichten, beim Aufheben muss man sich Zeit nehmen.


Brigitte
Kronauer: „Das Schöne, Schäbige, Schwankende
Klett Cotta
Verlag.
596 Seiten.
26,70 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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