Buchkritik: Andreas Schindl und "Paurs Traum"

Buchkritik: Andreas Schindl und "Paurs Traum"
Ein historischer Plan aus dem 18. Jahrhundert: Wir bauen eine Stadt, in der viel Platz für gute Gedanken ist.

Andreas Schindl (Bild oben) ist Hautarzt in Wien. Wie ein Muttermal nimmt er Leopold Paur, geboren 1735 in Niederösterreich, unter die Lupe. In seinem Debütroman sieht Schindl ihm zu, wie er sich verrennt. Aber er entdeckt auch jemanden, der versucht, was heutzutage z.B.  der Dichter Cees Nooteboom fordert: Man muss versuchen, ein Gott zu werden – egal, wie oft man scheitert.

856 Häuser

Als großer Humanist wollte Bauernsohn Paur in die Geschichte eingehen. Zum Hofadvokaten in Wien hat er’s gebracht. Aber „Paurs Traum“ war es, eine  Stadt (übrigens nahe Horn in NÖ) zu erschaffen mit viel Platz für gute Gedanken, um Hunger und Pest zu besiegen; und wo alle in Frieden miteinander leben. Der Plan existiert mit 856 Häusern, man kann ihn studieren.
Schön, ihnen begegnet zu sein: dem „Wahnsinnigen“ Leopold Paur sowie Andreas Schindl, Arzt und Schriftsteller, der  mit seinen Lesern auf der Suche ist.

 

Andreas Schindl:
Paurs Traum“
Braumüller
Verlag.
384 Seiten.
24 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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