Buchkritik: Alexander Pechmanns "Nebelkrähe"

Buchkritik: Alexander Pechmanns "Nebelkrähe"
Der Wiener Schatzgräber der Literatur entdeckt Oscar Wildes Geist. Dessen Nichte Dolly wäre noch besser.

Der Wiener Alexander Pechmann - Foto oben -  ist Schriftsteller und Übersetzer, aber vor allem sieht er sich als Schatzgräber der Literatur, und da hat er einen Text entdeckt, den Oscar Wilde 1923 in London geschrieben haben soll. Sensationell, denn Oscar Wilde starb  1900.

Motte

Eine Geistergeschichte, an der vieles stimmt: Tatsächlich gab es die Spiritistin Hester Dowden, und es notierte jemand 30 Seiten lang, wozu er angeblich von Oscar Wilde gezwungen wurde. Pechmann bringt erstmals Textteile auf Deutsch. („Tot zu sein ist das Langweiligste, das man sich vorstellen kann.“)
 „Die Nebelkrähe“ wirkt gut – schon auch deshalb, weil sich Geister immer gut machen.  Pechmann setzt eine detektivische Handlung aufs wahre Geschehen.  Auch spielt Oscar Wildes Nichte Dolly  mit – und da ruft man: Mehr von ihr! Es gibt  keinen Roman über Partytiger Dolly, die über ihr Leben sagte: Es sei Pflicht der Motte, im Licht zu sterben.

 

Alexander Pechmann:
„Die
Nebelkrähe
Steidl Verlag.
176 Seiten.
18,50 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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