Vom Nebenjob, Toten ein „X“ in die Hand zu drücken
2029 ist kein gutes Jahr. Corona nervt noch, Computersoftware bestimmt, ob man einen Bankkredit bekommt, wer in der Firma entfernt wird, mit welcher Taktik man einen Angeklagten verteidigen muss, damit er frei kommt usw.
Eine App
2029 ist ein gutes Jahr für Barbara Wimmers zweiten Krimi. Im Roman hat ein Restaurantbesitzer mit wenigen Gästen einen Nebenjob: Jemand tötet mit Gift, und der Wirt hat die Aufgabe, den Leichen einen Zettel mit einem „X“ zuzustecken. Warum eine Journalistin ermordet werden soll, wird schnell klar. Aber warum ein ausrangierter Rechtsanwalt? Und eine Bankberaterin?
Barbara Wimmer macht viel aus dem Stoff. Kritik an der neuen Welt fehlt nicht, auch nicht daran, wohin sich der Journalismus entwickelt. Sie ist Redakteurin der KURIER-futurzone und niemals abgehoben, sodass das Computerlatein verständlich ist. Irgendwie ist „Jagd im Wiener Netz“ eine App mit Anwendungsgebiet: Spannung erzeugen.
Barbara Wimmer:
„Jagd im Wiener Netz“
Gmeiner Verlag.
344 Seiten.
16 Euro
Keine Wertung für KURIER-Kollegen
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