"Vernon Subutex" als Comic eines Überlebenden

"Vernon Subutex" als Comic eines Überlebenden
Der französische Dreiteiler, gezeichnet von Luz

Es wird schon irgendwie weitergehen: Der französische Zeichner Luz hätte nach dem Anschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ 2015 gern so gedacht. (Er überlebte, weil er den Geburtstag seiner Ehefrau gefeiert und die Redaktionskonferenz verschlafen hatte.)

Es wird schon irgendwie weitergehen: Vernon Subutex - oben -  kann das. Er versöhnt sich mit der Welt, indem sein Grundsatz lautet: So tun, als ob nichts wäre.

Angst

„Vernon Subutex“ ist der Roman von Virginie Despentes, ein Dreiteiler über den früheren Schallplattenhändler, der Job und Wohnung und Freunde verliert und während seines Absturzes auf ändere Gescheiterte trifft, einsame und hart gewordene.

Mosaikhaft wird erzählt, und in Luz’ Comic-Adaption ändern sich ständig Stil und Farben. Seine Angst, nach dem Mord an seinen „Charlie Hebdo“-Freunden nie wieder ein weißes Blatt Papier sinnvoll gestalten zu können, ist damit wohl besiegt.


Luz und Virginie Despentes:
„Vernon
Subutex“
Übersetzt von
Lilian Pithan.
Reprodukt Verlag.
Teil eins.
304 Seiten.
40,10 Euro

KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern

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